Decksaufbau wird dunkel

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Achim R.
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Decksaufbau wird dunkel

Beitrag von Achim R. » Donnerstag 4. August 2011, 10:10

Hallo Vindöfreunde,
mein Name ist Achim, wohne in Bremen, und ich segel mit meiner Frau seit 15 Jahren eine V45.
2004 hat unsere "Dicke" ein neues Deck bekommen. Es wurde vollflächig verklebt.
Seit 2009 habe ich aber Probleme mit meinem Decksaufbau( vorne Stb in der Rundung). Er wird im Bereich Deck/Aufbau dunkel.
Eine Leckage im Deck kann ich wohl ausschließen.
Ein Vindöfahrer sagte mir mal, dass es eine Schwachstelle sei.
Wer hat einen Tipp für mich, wie ich dieses Problem angehen kann?

Achim

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Heiko
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Beitrag von Heiko » Donnerstag 4. August 2011, 19:52

Hallo Achim,

Wenn das Holz über der Fuge zwischen Teakeck und Deckshaus schwarz wird, ist Wasser unter den Lack gezogen. Das kann von unten kommen, wenn die Fuge nicht richtig dicht ist. Es ist auch möglich, dass beim Teakdeckrefit der Lack oberhalb der Fuge beschädigt wurde. Das passiert leicht beim Entfernen der alten Dichtmasse (eigene Erfahrung). Dann zieht auch Wasser unter den Lack.
Übrigens ist es ein Trugschluss, dass vollständig verklebte Decks immer völlig dicht sind. Der Kleber (PU oder SM) wird mit einem Zahnspachtel aufgetragen und die Leiste dann hineingedrückt. Es ist aber fast unmöglich, den Kleber völlig flach zu drücken, heißt es bleiben Rillen übrig in denen Wasser entlang laufen kann. Ich habe das mit einem Stück Plexiglas versucht und konnte die Rillen nach dem Anpressen gut sehen.
Ist trotzdem nicht schlimm, da die Hauptdichtung die Fugenmasse zwischen den Stäben ist. Wenn es hier aber Ablösungen gibt....
Also zuerst den Lack über der Fuge kontrollieren, dann die Fuge zwischen Teak und Deckshaus und zum Schluss sämtliche Fugen im Vorschiffbereich.
Gruß, Heiko

Axel M.
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Beitrag von Axel M. » Freitag 5. August 2011, 01:03

Hallo Achim,

auch ich hatte das Problem bei unserer V 50. Leider wird die schwarze Verfärbung mit der Zeit größer, sodass man zwangsläufig irgendwann vor der Entscheidung steht, den vorderen Teil des Aufbaus zu sanieren.
Das die Feuchtigkeit im Holz von einer undichten Fuge her resultiert ist zwar sehr wahrscheinlich, allerdings kann es auch eine andere Ursache haben.
Im Gegensatz zu den Seiten des Aufbaus, die massiv sind, ist die Rundung am vorderen Teil nur furniert. Der Leim den man damals benutzt hat kann sich im Laufe der Jahre lösen(vor allem wenn man Heißluft zum Entfernen von Lack auf verleimten Flächen benutzt) und es entstehen Hohlräume in denen sich Wasser festsetzt. Mitunter reicht schon eine winzige Fuge zwischen der oberen Leiste und dem Furnier. Die Feuchtigkeit sammelt sich am tiefsten Hohlraum und von innen nach außen fängt das Holz an zu rotten.
Wir mussten das gesamte Furnier der Rundung entfernen und haben mit Epoxy ein neues Furnier aufgeklebt. Hier ist sehr wichtig, keine neuen Hohlräume zu schaffen und die Ansätze müssen auf jeden Fall angeschäftet werden, damit keine neuen Fugen entstehen und vollflächig verklebt wird.
Es ist nicht einfach ein geeignetes Furnierstück anzufertigen und man hat relativ viel Verschnitt. Zum Anpressen haben wir mehrere schmale Leisten mit dünnen Schrauben aufgesetzt, die entfernt werden, wenn das Epoxy ausgehärtet ist und dann die kleinen Schraubenlöcher mit Epoxy und ein wenig Sägemehl abgedichtet. Die Decksfuge wurde natürlich vorher entfernt und am Ende haben wir auch ein wenig Epoxy für den Ansatz Deck/ Aufbau aufgetragen, bevor die Fuge wieder geschlossen wird.

Bei einem meiner Beiträge im Forum ist ein Link um entsprechende Fotos anzusehen.

Viel Erfolg und die besten Grüße
von der Cin Cin

Axel M.

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Jogi
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Beitrag von Jogi » Freitag 5. August 2011, 13:18

Moin moin,
die Erklärung von Axel mit der Feuchtigkeit, die von oben oder sonstwoher in das Furnier eindringt ist sehr plausibel, auch wegen des Leimes von früher.

Bei unserer "Lille Oe" war das auch der Fall. Nur es war an der Achterkajüte.
Da hilft dann nur großflächiges und rigoroses Entfernen der betroffenen Stellen und neu Auffurnieren.und verkleben mit Epoxi.
Dafür braucht du nur reichlich Pressmöglichkeit mit gut vorbereiteten Werkzeugen.
Das Vorbereiten und genaue Einpassen der Furnierlagen dauert dabei am längsten.
Passendes Dickschichtfurnier könntest du evtl. in Wedel bei HBW bekommen.
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
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