Die Baggerung an der Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort ist nach Informationen von NDR 1 Radio MV gestoppt worden. Das Verkehrsministerium lenkt damit im Streit um die Verklappung des Baggergutes in der Ostsee ein, wie eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag bestätigte. Zu Beginn der Arbeiten Ende vergangener Woche hatten die Umweltorganisationen BUND und WWF vor dem Verwaltungsgericht in Greifswald einen Eilantrag gestellt. Sie wollten damit die Baggerung stoppen. Grund: Nach Ansicht von BUND und WWF ist es nicht rechtens, das Baggergut außerhalb des Nationalparks in der Ostsee zu verklappen. Jetzt suchen beide Seiten nach einer einvernehmlichen Lösung. Den Vorschlag aus dem Ministerium, den ausgebaggerten Sand an der Außenküste der Halbinsel zu verspülen, lehnte der BUND allerdings als "nicht akzeptabel" ab.
BUND und WWF wollen, dass das Baggergut direkt in den Hafen gebracht wird, in den Bereich, in dem der Seenotkreuzer nicht liegt. Damit könnte, so Jochen Lamp vom WWF, die geplante Renaturierung des Hafens vorbereitet werden.
Insgesamt sollen aus der Zufahrt des Nothafens rund 50.000 Kubikmeter Sand entsorgt werden. Bis zum Frühjahr 2010 soll die Fahrrinne des Nothafens wieder passierbar sein, sodass dort ein Seenotrettungskreuzer stationiert werden kann.
Streit um Übergangslösung
Die Instandsetzung des Hafens am Darßer Ort ist in der Region heftig umstritten. Umweltschützer mahnten die Renaturierung des ehemaligen Strandsees an. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) sagte, die Stationierung am Darßer Ort werde keine Dauerlösung sein. Bis zur Fertigstellung eines neuen Hafens in Prerow müsse aber die Seenotrettung vor dem Fischland-Darß gesichert sein. Erst im September 2009 hatte sich die Hilfe durch einen Rettungskreuzer für eine in Not geratene Jacht verzögert, weil der versandete Hafen nicht zugänglich war. Der Skipper verstarb in einer Klinik.
Stand: 12.11.2009 15:40 :motz: :wallbash: :motz: :wallbash: :motz:
