Ahoi Segler, ich möchte bei meiner Vindoe 32 das Cutlass-Lager ersetzen. Wer hat das schon einmal bei einer Vindoe 32 gemacht? Und was habt Ihr dort genau vorgefunden?
Ist das Wellenlager in einer Vindoe 32 von außen mit kleinen Schrauben gesichert? Das soll bei anderen Vindoe-Typen der Fall sein, wie ich hier im Forum gelesen habe. Aber gilt das auch für die Vindoe 32?
Diese mysteriösen Schräubchen sollen am Heck im kurzen GFK-Stuzen mit dem Stefenrohr stecken. Die Fotos zeigen diesen Stevenrohr-Stutzen bei meiner Vindoe 32 von Backbord und von Steuerbord. Das Antifouling habe ich an den Seiten abgekratzt. Dort ist jetzt das Gelcoat zu sehen.
Verstehe ich das richtig, dass ich das Gelcoat an beiden Seiten erst runterkratzen muss, um herauszufinden, ob in meinem Boot überhaupt solche kleinen Schrauben das Wellenlager sichern oder es eben keine solche Schrauben gibt?
Kann mir evtl. jemand aus Erfahrung mit einer Vindoe 32 einen Tipp geben, ...
1. ... ob es solche Schrauben gibt?
2. ... und falls "ja": wo genau ich "puhlen" muss?
Für Tipps und Anregungen jederzeit dankbar:
Rüdiger
Cutlass-Lager (Wellenlager) in Vindoe 32 ersetzen: Gibt es Schrauben? Wo stecken diese genau?? Sind
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Cutlass-Lager (Wellenlager) in Vindoe 32 ersetzen: Gibt es Schrauben? Wo stecken diese genau?? Sind
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- Stevenrohr Austritt am Heck (Vindoe 32) - von Steuerbord
- Stevenrohr außen - Blickwinkel Steuerbord min.jpg (193.73 KiB) 369 mal betrachtet
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- Stevenrohr Austritt am Heck (Vindoe 32) - von Backbord
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Re: Cutlass-Lager (Wellenlager) in Vindoe 32 ersetzen: Gibt es Schrauben? Wo stecken diese genau?? Sind
Das Wellenlager habe ich jetzt ausgebaut.
I. Das habe ich dabei festgestellt:
a) Das Wellenlager im Stevenrohr meiner Vindö 32 ist ca 70 mm lang.
b) Das Wellenlager war nicht mit Madenschrauben von außen arretiert. Es war lediglich eingeklebt, vermutlich mit etwas Epoxy, aber auch das hat letzlich keine Probleme beim Ausbau gemacht.
c) Nach Ausbau des Wellenlagers kann man im Stevenrohr seitlich zwei kreisförmige Markierungen sehen, die jedoch nicht indas Stevenrohrhineinragen. Bleibt die Frage, was das ist? Falls es sich um die Enden von Madenschrauben handeln sollte, dann auf jedenfall keine, die das Wellenlager im Stevenrohr arretiert oder gesichtert haben könnten. Denn da ragt nichts indas Stevenrohr hinein. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie man Madenschrauben in das GFK dreht, ohne dass man das im Gelcoat sehen würde (Das Gelcoat ist doch die erste Schicht, die beim Bau des Rumpfes in die Formen gefüllt wurde, oder?)
II. So habe ich das Wellenlager ausgebaut:
1. Zwei parallele Einschnitte in die Gummieinlage des Wellenlagers im Abstand vonca 10 mm. Abtragen des Gummis in dieser schmalen Spur mit einem Stechbeitel. Das serleichtert das Einsägen indas Messingrohr des Lagers
2.Aufsägen des Messingrohrs des Wellenlagers mit einem Metallsägeblatt in der vom Gummi befreiten Spur. Tipp: Es gibt Haltegriffe für die Metallsägeblätter, mit denen man das Blatt in das Rohr einführen kann. Ich habe zwei Einschnitte im Abstand von ca 10 mm gemacht. Die Herausforderung liegt darin, dass man möglichst über die Länge des Wellenlagers gleichmäßig tief sägt. Wie tief man am inneren Ende ist, lässt sich nur schwer kontrollieren.
3. Aufbiegen mit einem schmalen Meißel. Dabei konnte ich prüfen, ob ich die Einschnitte bereits tief genug gesägt hatte. So habe ich mich vorsichtig an die nötige Schnitttiefe herangetastet. Ganz durchsägen musste ich gar nicht. Denn ich konnte mit dem Meißel in der eingesägten Spur einen Messingstreifen hochbiegen. Was ich nicht mit der Säge getrennt hatte, riss ab. Auf diese Weise hatte ich eine etwa 4 cm lange Messing-Zunge hochgebogen. Nun konnte ich mit dem schmalen Meißel an einer Seite der "Zunge" in den Riss hineinstemmen. Der Riss wurde größer, die Zunge sozusagen länger. Irgendwann begwegte sich dann der ganze Rest des Wellenlagers nach innen. In das Stevenrohr habe ich dank dieser Vorgehensweise tatsächlich nicht hineingesägt.
4. Wellenlager mit Meißel und Hammer nach innen treiben.
5. Stevenrohr reinigen und die Reste des Klebers (Epoxy?) beseitigen
Hier ein paar Fotos des ausgebauten Wellenlagers und zwei Einblicke in das Stevenrohr nach Ausbau des Wellenlagers:
I. Das habe ich dabei festgestellt:
a) Das Wellenlager im Stevenrohr meiner Vindö 32 ist ca 70 mm lang.
b) Das Wellenlager war nicht mit Madenschrauben von außen arretiert. Es war lediglich eingeklebt, vermutlich mit etwas Epoxy, aber auch das hat letzlich keine Probleme beim Ausbau gemacht.
c) Nach Ausbau des Wellenlagers kann man im Stevenrohr seitlich zwei kreisförmige Markierungen sehen, die jedoch nicht indas Stevenrohrhineinragen. Bleibt die Frage, was das ist? Falls es sich um die Enden von Madenschrauben handeln sollte, dann auf jedenfall keine, die das Wellenlager im Stevenrohr arretiert oder gesichtert haben könnten. Denn da ragt nichts indas Stevenrohr hinein. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie man Madenschrauben in das GFK dreht, ohne dass man das im Gelcoat sehen würde (Das Gelcoat ist doch die erste Schicht, die beim Bau des Rumpfes in die Formen gefüllt wurde, oder?)
II. So habe ich das Wellenlager ausgebaut:
1. Zwei parallele Einschnitte in die Gummieinlage des Wellenlagers im Abstand vonca 10 mm. Abtragen des Gummis in dieser schmalen Spur mit einem Stechbeitel. Das serleichtert das Einsägen indas Messingrohr des Lagers
2.Aufsägen des Messingrohrs des Wellenlagers mit einem Metallsägeblatt in der vom Gummi befreiten Spur. Tipp: Es gibt Haltegriffe für die Metallsägeblätter, mit denen man das Blatt in das Rohr einführen kann. Ich habe zwei Einschnitte im Abstand von ca 10 mm gemacht. Die Herausforderung liegt darin, dass man möglichst über die Länge des Wellenlagers gleichmäßig tief sägt. Wie tief man am inneren Ende ist, lässt sich nur schwer kontrollieren.
3. Aufbiegen mit einem schmalen Meißel. Dabei konnte ich prüfen, ob ich die Einschnitte bereits tief genug gesägt hatte. So habe ich mich vorsichtig an die nötige Schnitttiefe herangetastet. Ganz durchsägen musste ich gar nicht. Denn ich konnte mit dem Meißel in der eingesägten Spur einen Messingstreifen hochbiegen. Was ich nicht mit der Säge getrennt hatte, riss ab. Auf diese Weise hatte ich eine etwa 4 cm lange Messing-Zunge hochgebogen. Nun konnte ich mit dem schmalen Meißel an einer Seite der "Zunge" in den Riss hineinstemmen. Der Riss wurde größer, die Zunge sozusagen länger. Irgendwann begwegte sich dann der ganze Rest des Wellenlagers nach innen. In das Stevenrohr habe ich dank dieser Vorgehensweise tatsächlich nicht hineingesägt.
4. Wellenlager mit Meißel und Hammer nach innen treiben.
5. Stevenrohr reinigen und die Reste des Klebers (Epoxy?) beseitigen
Hier ein paar Fotos des ausgebauten Wellenlagers und zwei Einblicke in das Stevenrohr nach Ausbau des Wellenlagers:
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- Stevenrohr OHNE Wellenlager (Blick von Steuerbord): man sieht die kreisförmige Markierung
- Stevenrohr Wellenlager ausgebaut - Blick von Steuerbord 01 - min.jpg (157.67 KiB) 148 mal betrachtet
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- Stevenrohr OHNE Wellenlager (Blick von Backbord): auch hier ist die kreisförmige Markierung gut zu erkennen
- Stevenrohr Wellenlager ausgebaut - Blick von Backbord - min.jpg (203.72 KiB) 148 mal betrachtet
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- Ausgebautes Wellenlager: Man sieht die aufgesägte und mit dem Meißel weiter aufgerissene "Messing-Zunge"
- Wellenlager ausgebaut 01 - min.jpg (208.31 KiB) 148 mal betrachtet