Calypso 43 "ging mir durch die Lappen"

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The Joker
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Beitrag von The Joker » Dienstag 4. Dezember 2012, 21:14

Hallo Heinrich, hallo Tom,

-stimmt auffällig - ohne Not - dabei ist selbstgemachte Not der Zustand, dass ich mir das einfach nicht mehr angucken mochte. Leiden auf höchstem Niveau!

-und stimmt ebenfalls Heinrich, ich bin nicht der Erste, der Masten und Bäume mit Lack versah - namhafter Segelmacher verschönte Mast/Baum/Salings seiner C&C 25 nach aufwändigster Vorbehandlung mit weißem Autolack im Spritzverfahren, ein Kieler Eigner einer V50 bediente sich einfach der Sprühdose aus dem Baumarkt. (Wieviele wird der wohl verbraucht haben?)

Dabei sah das bei der C&C nach Jahren immer noch fantastisch neuwertig aus, selbst der Baumarkt-V-Schnellschuß ist nach Jahren nur dort der Ausbesserung bedürftig geworden, der ständig mechanisch belastet wird, im Bereich der Winchen fürs Fall. Dabei ist das große Ganze jetzt mmer noch sehr viel attraktiver, als eine ausgeblichene Eloxy-Oberfläche

Das Auge ist ein Sinnesorgan und es segelt mit... :daumen: Ich hoffe natürlich, mit meiner Materialwahl "ganz vorn" dabei zu sein - Hoffnung ist nicht das schlechteste Prinzip, auf Erfahrungswerte kann ich folglich nicht zurück greifen.

Grüsse Jürgen

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TomM
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Beitrag von TomM » Mittwoch 5. Dezember 2012, 18:13

Moinsen Jürgen,

ich weiß ned, irgendwie werde ich immer in die Ecke gedrängelt ind die ich gar nicht will.

Also, Eloxal Türzargen vom Kuestner sind Eloxal für INNEN, das ist eine recht billige Legierung mit min.10 µm anodisoierter Schicht.

Fassadenbleche, Fensterrahmen und anderes sind Eloxal für AUSSEN, die Legierung ist (leider) ähnlich dem für innen aber die anodisierte Schicht ist mindesten 20 µm dick.

Masten sind aich seewasserbeständigen Alulegierungen, meist mit Magnesium und Mangan. die werden entweder anodisiert oder lackiert.

Anodisiert haben sie Schichten um die 30 bis 40 µm.

Nun hab ich wenig Lust und Zeit den Anodisierprozess im einzelnen zu beschreiben, nur soviel. Das Werkstück wird als Anode in ein Bad (früher Oxalsäure, heute meist Schwefelsäure) gehängt. Das Aluminiumoxis wächst auf bis das Alu nicht mehr leitet. dann wird es durch die Säure abgelöst bis das Alu wieder leitet... und so weiter. Die Pigmente wurden in "alten Zeiten" in den letzten zwei/drei Oxidationsprozessen beigegeben.

Im Gegensatz zu ALLEN Behauptungen eloxal würde nicht altern verwittert auch die anodisierte Schicht auf der Oberfläche, farbig eloxiertes Alu verliert dabei einen Teil seiner Pigmente.

Da Du noch Pigmente hattest, waren noch nicht so wirklich viele Schichten weggewittert. Es hätte also durch aus sein können, dass das Entfernen der Verwitterungen wieder einen goldton hervor gebracht hätte.

Das Geheimnis der Reinigung ist einfach, Du mußt mit ewas abrasivem die Verwitterungen wegbekommen und danach mit einem diffusionsoffenem Produkt das erneute Verwittern so lange wie möglich verhindern.

Verkauft wird alles, jeder Mist, sorry, Es geht vor allem beim Verbraucher (leider auch beim professionellen Gebäudereiniger) darum schnell etwas zu sehen, ein Ergebnis zu haben. "Nano perlt" ist so ein Mist.

Und nun zum Lack, Flugzeugaluminium ist eine völlig andere Legierung (AlZnMgCu1,5) und vor allem eloxiert mit Phosphorsäure offen anodisiert.

Dein Mast ist aus einer Aluminiumknetlegierung, meist ALMgMn4,5, die strangpressbar ist und durch erhitzen auf 150 bis 190°C gehärtet wird.

Das bedeutet Du hast völlig unterschiedliche Oberflächen vor Dir.

Schau Dir mal an, was mit Aluoberflächen geschieht:

http://www.metasco.de/Uber_uns/News/Pre ... 201977.pdf

http://www.metasco.de/Uber_uns/News/Pre ... idier..pdf

Wir reden übrigens bei der "Haltbarkeit" Deines Lackes nicht über 50 oder 60 Jahre, sondern über 5 oder 10 Jahre - das ist eine andere Nummer!

Und mit "behandelt werden" meinte ich die "liebevolle Behandlung" von Masten im Mastenlager.

Mache sich jeder seine eigenen Gedanken zum Thema.
so long -> Tom

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Beitrag von Goodewind » Mittwoch 5. Dezember 2012, 22:44

TomM hat geschrieben:Moinsen Jürgen,

ich weiß ned, irgendwie werde ich immer in die Ecke gedrängelt ind die ich gar nicht will.
Moin Tom,

Nöö-ich glaube Du gehst selbst in diese Ecke.

Dein zweifelsfrei exelentes Wissen in Materialkunde hilft hier nicht so richtig weiter. Für die Lösung des Problems ist es fast egal ob da mal 10µm oder mehr Eloxal auf unseren Masten waren und wie es da rauf gekommen ist - Fakt ist, die meisten Masten sehen nun nach vielen Jahren eher bescheiden aus, was viele Eigner auch echt stört. Mich auch ! Und deswegen habe ich mich nach Abhilfe umgesehen. Dabei habe ich in der Praxis schon viele aufwändig oder auch spartanisch lackierte Masten gesehen. Die meisten sahen gut und auf jeden Fall besser aus als ihre ausgeblichenen Nachbarn.
Andererseits konnte ich aber keinen Eigner finden, dem es mit gleichem Ergebnis gelungen ist, die Verwitterungen abrasiv zu entfernen und den Mast neu zu versiegeln. Wie müssen wir das machen ??
Bist Du sicher, dass eine abrasive Reinigung mit anschließender Versiegelung länger anhält als eine fachlich korrekte Beschichtung / Lackierung ?? Falls nicht, halte ich eine Lackierung für uns reinigungstechnische Laien für wesentlich ungefährlicher im Hinblick auf mögliche nicht reparable Schäden.

Jürgens Materiallösung kann doch so schlecht nicht sein !- Schlagfestigkeit und Zähigkeit müssen bei Lacken, die in der Luftfahrt verwendet werden zweifellos enorm sein. Und das Dehnungsverhalten ist ja wohl bei den in der Luftfahrt herschenden temperaturbedingten Längenveränderungen ohnehin nicht zu beanstanden. Über die UV Stabilität will ich jetzt nicht reden. Da bleibt doch ein Restrisiko allenfalls bei der Vorbereitung des Materials und der entsprechenden Grundierung.

Bei einem früheren Trailerboot ( da flog der Mast nicht immer liebevoll in die Halterungen ) hatte ich mit EPIFORM sehr gute Erfahrungen gemacht.
Vorraussetzung ist die richtige Vorbereitung und der Primer !
http://www.epiform.de/shop/show_product ... ucts_id=72

Gruß Jörg

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Beitrag von TomM » Donnerstag 6. Dezember 2012, 03:19

Ja, ja,

schon ist der nächste da.

Also, es ist doch recht einfach, die Ausführungen sollten deutlich machen über was wir eigentlich reden, dazu sind Schichtdicken und Legierungen leider notwendig.

Heinrich hatte es gepostet was bei Meter Klasse Yachten der Fall ist, nicht ohne Grund, wir haben eine Weile darüber gesprochen und ich hatte ihm den Rat gegeben den Mast einfach abzuwaschen und so eine möglichst gleichmäßige "Vergrauung" zu lassen. Warum und wieso kommt aus den Erläuterungen zu den Legierungen.

Unsere Yachtmasten, Silber- oder Goldeloxiert kann man reinigen und konservieren, am Anfang einmal im Jahr oder einmal in Zwei jahren, später nur noch regelmäßig Konservieren. Damit erhält man einen Staus Quo.

Die Eloxalschicht, sofern gesund, ist der beste Korrosionsschutz. Alles andere, egal ob AWLgrip, Epiform oder Flugzeuglack muß zunächst einmal haften, das tut er nicht auf einer ungebeizten Oberfläche, also wird das gesunde Eloxal mit Säuren oder Laugen in der Vorbehandlung zerstört, oder zumindest dünner gemacht.

Was geht sieht man auf den beiden Fotos, die ein User im Yacht Forum eingestellt hat:

Bild

Bild

Es ist wirklich müßig zu leugnen, dass es gewisse Gesetzmäßigkeiten beim Umgang mit Oberflächen jeder Art gibt.

Und es ist ausgemachter UNSINN hier irgendwelche "hab ich auch gemacht" Thesen aufzustellen. Noch mal, wir prüfen, testen, lassen überwachen und können danach eine Aussage treffen.

Wie wenig verständnis Du hast, Jörg, wird Durch Deine Aussage:
Goodewind hat geschrieben:Jürgens Materiallösung kann doch so schlecht nicht sein !- Schlagfestigkeit und Zähigkeit müssen bei Lacken, die in der Luftfahrt verwendet werden zweifellos enorm sein. Und das Dehnungsverhalten ist ja wohl bei den in der Luftfahrt herschenden temperaturbedingten Längenveränderungen ohnehin nicht zu beanstanden. Über die UV Stabilität will ich jetzt nicht reden. Da bleibt doch ein Restrisiko allenfalls bei der Vorbereitung des Materials und der entsprechenden Grundierung.
klar.

Hättest Du Dich auch nur eine Minute mit den Gegebenheiten beschäftigt, dann wäre klar, was auf Flugzeugalu hält hält sicher nicht unbedingt auf seewasserbeständigem Alu.

Aber Du kannst ja gerne ein Prüfblech machen, das dann Kreuzweise mit 7 Strichen einritzen und es dann einem Salzsprühtest und einer Klimalagerung unterziehen. Mal sehen was nach einem Zyklus bleibt.

Bild
Quelle: bernhard-wessling.com
Bild
Quelle: Quartzwerke.com
Bild
Quelle: farbeundlack.de

Was ich immer und immer damit sagen will: Es reicht nicht aus zu sagen: "hab ich so gemacht und kein Problem..." Die Schäden kommen, unbemerkt und ziemlich sicher. Professionelle Lackierungen von kosten richtig Geld und werden fast unter Laborbedingungen durchgeführt. Ein neuer Mast kommt schnell mal auf 10.000 bis 15.000 Euro, ein wenig teuer nur weil man ein wenig Farbe draufschmieren will.

Wenn ich mich an so etwas heranwagen wurde, dann nur nach exakter Rücksprache mit einem Techniker vom Hersteller der Farbe, auch und gerade die Frage Haltbarkeit wäre dabei sicher ein ganz wichtiger Punkt.

Bei dem von Dir genommenen Epiform Lack EP 905 hätte ich ärgste Bedenken. Die Haltbarkeit am Mast wird sicher nicht mehr als 5 Jahr betragen.

Nur mal zum Nachdenken, Wrede hatte meinen neuen Dampfer vor etwa 20 Jahren mit AWLGrip lackiert, eigentlich sieht der Lack bis auf ein paar Kratzer noch recht passabel aus (die auf Aerö waren haben ihn gesehen). Aber Wrede sagt nach spätestens 10 Jahren ist die Oberfläche hin und sollte erneuert werden. Ach so, ja, die wollen ja nur Geld verdienen...

EDIT: Bilder verkleinert
Zuletzt geändert von TomM am Donnerstag 6. Dezember 2012, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
so long -> Tom

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Beitrag von vindoede » Donnerstag 6. Dezember 2012, 08:19

Die hier genannten technischen Hintergründe kann ich in ihrer Gesamtheit nicht überblicken - dazu fehlt mir das technische Fachwissen.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich allerdings einer Lackierung die nicht unter optimalen/professionellen Umgebungsbedingungen hergestellt ist niemals mehr als 5-10 Jahre Standzeit zutrauen. Spätestens dann wird sie an den neuralgischen Stellen (Beschläge, Durchlässe, Kanten) aufgeben.

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen die Leute von Johnmast nach der Farbe zu fragen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich dabei immer um rohe Masten handelt (nicht eloxiert).
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Goodewind » Donnerstag 6. Dezember 2012, 08:31

Moin Tom,

Ob ich tatsächlich so wenig Verständnis habe, wie Du hier behauptest, will ich mit Dir nicht ausdiskutieren.

Ich frage mich nur, ob die Anwendungstechniker bei Epiform, mit denen ich mich damals ausführlich beraten habe auch keine Ahnung haben. Schließlich bieten die ihren Primer und auch ihre Lacke für Boots- und Luftfahrtanwendungen an.
Auf das Problem "Haftung" hatte ich hingewiesen !!
Außerdem wollte ich nur über meine persönlichen Erfahrungen berichten, was nach meinem Verständnis Sinn und Zweck solcher Foren ist.
Und da kann ich nur nochmal bestätigen, dass ich mit Epiform keinerlei Haftungsprobleme hatte.

Gruß Jörg

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Beitrag von TomM » Donnerstag 6. Dezember 2012, 13:47

Goodewind hat geschrieben: ...
Außerdem wollte ich nur über meine persönlichen Erfahrungen berichten, was nach meinem Verständnis Sinn und Zweck solcher Foren ist.
Und da kann ich nur nochmal bestätigen, dass ich mit Epiform keinerlei Haftungsprobleme hatte.

Gruß Jörg
Moin Jörg,

Sinn und Zweck "solcher Foren" ist, dass ein Problem von mehreren Seiten zu betrachten. Dazu gehören selbstverständlich persönliche Erfahrungen.
Was nicht dazu gehört ist klar und machst Du deutlich, die Einstellung, ich habs gemacht und DAS war richtig.


Ich möchte Dich nochmal darauf hinweisen, Flugzeugaluminium ist etwas völlig anderes als seewasserfeste Aluminiumlegierungen.

Um es klar zu sagen, eine aufgearbeitete (gereinigte) anodisierte Oberfläche wird (sofern sie nicht grundsätzlich beschädigt ist) noch mal wenigstens 20 bis 30 Jahre halten (wahrscheinlich sogar mehr). Eine lackierte ist nach 10 bis 15 Jahren fertig, kaputt und MUSS erneuert werden.

Und dazu frage ich mich immer wieder, welche Zauberlehrlinge in der Welt unterwegs sind. Unsere ehemalige Muttergesellschaft ist Nr. 1 auf diesem Planeten wenn es um Korrosionsschutz und Lackiervorbereitung geht. In deren Labor arbeiten 30 Leute mit nur dem Ziel die Lackhaftung zu verbessern. Ein großes "Problem" war damals Aluteile bei Audi, ein anderes verzinkte Bleche. Die Entwicklungen über phospahtieren und chromatieren zogen sich über Jahre bis die Anforderungen der Autoindustrie erfüllt waren. Und nun kommt einer daher und meint mal eben auf diversen Legierungen eine ordentliche Lackschicht applizieren zu können?

Wir hatten (ist viel zu teuer, gemessen am Verbrauch) einige Luftfahrtzulassungen. Das ist relativ simpel, es wird geprüft ob ein Bauteil geschädigt wird. Ist dies nicht der Fall erhält man eine Zulassung - that's all. Über Wirkung, Haltbarkeit oder gar Qualität wird NICHTS ausgesagt und das wird auch von den nationalen Luftfahrtbehörden nicht geprüft.

Wenn jemand Werbung mit Luftfahrtzulassung macht gehört er für mich nicht mehr in den seriösen Bereich. Sowas steht (wenn überhaupt) in technischen Merkblättern unter Zulassungen und das wars.

So, und nun noch zu Dir, Jörg. Es ist ganz einfach, öffne Dein Visier und sag einfach was Du machst, gemacht hast. Vielleicht kann man sich dann fachlich mit Dir unterhalten. So sind es kurzzeit Erfahrungen, egal ob Mast oder Fugendichtung, die geben einen Anhaltspunkt aber keinesfalls mehr.

Was geht, und das beweisbar und dauerhaft, zeigen die Fotos von einem User im Yacht Forum. Und auch da gab es genug "liebenswerte" Zeitgenossen, die sofort von anderen (was sie gar nicht bemerkt haben, teureren) Produkten schwärmten, die das Anforderungsprofil eines einzelnen vielleicht erfüllen aber nicht das Optimum erreichen.
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Beitrag von TomM » Donnerstag 6. Dezember 2012, 14:22

Ach ja,

ein kleiner Nachtrag noch, der Überlegungen zum Lack vielleicht in einem anderen Licht erscheinen lässt:

anodisierte Aluoberflächen haben eine Mohs Härte von 9,5.
Lacke kommen im besten Fall auf ein Mohs Härte von 3 bis 5.
Diamant hätte eine Mohs Härte von 10

Die Härte ist eine Aussage zur Kratzfestigkeit und damit Haltbarkeit der Oberfläche.
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Beitrag von Goodewind » Donnerstag 6. Dezember 2012, 23:29

Lieber Tom,

da Du die Diskussion leider wieder in das Persönliche ziehst, breche ich nach diesem Post ab.

Nur diese Anmerkungen noch:

1. Im Gegensatz zu Dir habe ich in keinem meiner Beiträge jemals behauptet, dass meine Vorgehensweise ( ob beim Teak oder bei den Masten oder sonst wo ) richtig war/ist. Ich habe lediglich meine Erfahrungen kundgetan, damit sich wer will eventuell daran orientieren kann. Ich habe, anders als Du, auch grundsätzlich darauf verzichtet, die Vorgehensweisen anderer Forumsteilnehmer beim Handling ihrer Boote zu bewerten / kritisieren.

Richtig ist, dass auch theoretische Grundlagen diskutiert und betrachtet werden müssen, das habe ich Dir auch nie abgesprochen - allerdings muss dann auch der konkrete Bezug auf die praktische Problemlösung und die jeweilige Situation / Möglichkeit der betreffenden Forumsmitglieder hergestellt werden. Dieser Bezug fehlt in vielen Deiner Beiträge und deswegen rutscht Du öfter "in die Ecke, in die Du nicht willst". Hier geht es nicht immer nur um die theoretisch und praktisch einzigst richtige Variante, sondern oftmals wird einfach nach einer praktikablen und preiswerten Lösung eines ( manchmal nur subjektiv optischen ) Problems gesucht, bei dem sich die Ausführenden bestimmter Kompromisse völlig bewusst sind.

2. Die Leute der Firma Epiform als " Zauberlehrlinge " zu bezeichnen, spricht für pure Überheblichkeit.

3. Welches Visier ich hochklappen soll, weiss ich nicht. Ich habe keins und brauche keins !! Ich wollte mich völlig friedlich an diesem Forum beteiligen und greife niemamden an. Deswegen verstehe ich Deine Wortwahl nicht. Was ich beruflich mache hat mit der hier in Rede stehenden Diskussion nichts zu tun und geht somit hier niemanden etwas an. Alle für ein Vindö - Forum relevanten Daten habe ich angegeben. Das ich nicht aus dem Bootsbaufach komme muss ich nicht nochmal erwähnen.
Allerdings verfüge ich über 34 Jahre Erfahrung in der Restauration von alten Booten. Eine Vindö ist allerdings erst seit 3 Jahren dabei - vielleicht disqualifiziert mich dies ja für diese Diskussion. Die hier von mir beschriebenen Erfahrungen ( Teak / Mast ) beziehen sich aber, wie stets auch ausgewiesen, nicht auf die Vindö, so dass Dein Vorwurf über fehlende Langzeiterfahrungen bezüglich der Ergebnisse meiner Arbeiten, ebenfalls ins Leere geht.

So, Tom nun reihe ich mich wieder in die Riege der Pfuscher und verständnislosen Mastbeschmierer ein und betrachte dieses Thema ( für mich) für erledigt. :mrgreen: Sorry, dass klingt jetzt doch a bissl aggressiv - mein ich aber nicht so !!!

Gruß Jörg

P.S. zu Deinem Nachtrag: natürlich hast Du recht mit Deinen Angaben zur Härte - aber nun mal fallbezogen: was nützt die größere Härte der anodisierten Alufläche wenn sie dem ungünstig anschlagenden Genuaschäkel oder der plötzlich ungepolsterten Auflage auf dem Mastenwagen im Winterlager trotzdem nicht widerstehen kann und zerkratzt wird. Dann hab ich den Kratzer drin für immer und ewig. Beim lackierten Mast schleif ich an und bessere aus und niemand sieht in der nächsten Saison was. Damit will ich keine Werbung für das Mastlackieren machen, sondern nur aufzeigen, dass es auch hierbei keinen einzigen und wahren Weg gibt ! Und Jürgen will einfach nur ne neue Optik für den Mast - die er sich mit "Kompromissen" erkaufen muss - und ich glaube darüber ist er sich im Klaren.

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Beitrag von The Joker » Freitag 7. Dezember 2012, 08:00

Moin, Moin,

hat "der Joker" seinem Namen mal wieder Ehre gemacht und Streit unter den Menschen ausgelöst.

Sorry! War wirklich nicht meine Absicht.

Trotzdem vielen Dank für die lebhafte Diskussion!

@ Tom

Ich habe wirklich nicht die Erwartungshaltung, mit meiner Maßnahme die Standzeit der Masten und Bäume über 50 oder 60 Jahre zu verlängern.

Eine Gesamtlebenserwartung dieser Bauteile schätze ich nicht höher ein!

Wenn das 10 Jahre mit frischem Lack vertretbar aussieht - toll - mehr erwarte ich nicht.

Mit einem wie von Dir bebilderten "Ergebnis" einer Arbeit hätte ich gut leben können - sieht toll aus ! Ist aber im Falle "Calypso" nicht zu erwarten:

@ all

Der ehemalige Eigner wohnte im Kreise Paderborn/Detmod, ganz selten war er in den letzten 25 Jahren beim Schiff in Kiel: Zu groß der Unterschied beim Erhaltungszustand der Oberflächen - zu wenig ist das Schiff benutzt worden und was durch Segelkleider geschützt war, sah "neuwertig" aus - zu viele Winter hat das Schiff mit vollem Rigg im Wasser gelegen - daher der größte Teil der Oberflächen mausgrau.
Von allen Bauteilen ist der Spi-Baum zu Trainingszwecken viel in Gebrauch "duch Unwissende" gewesen und daher "sieht der auch ordentlich verhauen aus..." - siehe auf Seite 1 dieses Threads - "Ordner sonniges Fünen"
Sollten mir einmal jüngere, modernere Mast/-Baumprofile in die Hände fallen, hätte ich ganz im Sinne meiner Philosophie "modding überall" gar nichts dagegen, die alten Selden-Prügel gegen zeitgemäßes Material auszutauschen. Allein der Großmast wiegt mit seinen ca. 17-18m ca. 400 kg, damit ist er nicht nur total unhandlich.

Werde mir für den nächsten Sommer gleich mal einen Lackstift in die oberste Schublade beim Kartentisch legen :mrgreen:

Grüsse
Jürgen

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Beitrag von TomM » Freitag 7. Dezember 2012, 16:27

Lieber Jörg,

es läuft bei Dir immer auf das gleiche hinaus. Du verrennst Dich in etwas, ws du gemacht hast und lässt es einfach nicht zu, dass es Möglichkeiten gibt etwas zu überprüfen und zu verifizieren.

Es ist die Krux in allen Foren, die, die etwas mit technischem Hintergrund zum besten geben werden von denen, die einfach nur gemacht haben beschuldigt, dass sie persönlich würden. Geholfen wird Forenusern nur dann, wenn alle möglichen Aspekte erfasst und bewertet werden. Nur dann kann man eine für sich optimale Entscheidung treffen. Das muß nicht die technisch beste Lösung sein, aber wenn man diese nicht anwendet wundert man sich am Ende auch nicht über das Ergebnis.

Technisch muss ich allerdings noch anmerken, dass eine anodische Schicht bei Kerbschlag Belastungen eben nicht abplatzt, dies aber bei Lacken in der Regel der Fall ist. Die Mohr härte zeigt nur etwas über die Festigkeiten bei Kratzen und Reiben, nicht bei Schlagen.

Zauberlehrlinge, sind für mich alle, die behaupte sie hätten etwas universell einsetzbaren, egal ob Lack, Chemie, Auto, Esenbahn, Schiff oder was auch immer. Wenn es das gäbe, wäre es der Durchbruch in der technischen Welt. Allerdings wird ein Ferrari auf der Autobahn beser sein als ein BMW M5 und dieser wird im ald wieder besser sein als der Ferrari - ich hoffe es kommt rüber was ich damit sagen will.

Was die Überheblichkeit betrifft: Epiform e.K ohne ladungsfähige Anschrift im Impressum mit einer Mobilnummer für "technische Beratung" Ohne Angabe eines Klarnamens (außer bei technischer Beratung), eine Website die nur aus einem Webshop besteht, eine E-Mail Adresse die nicht auf der Website gehostet ist, ein technisches Mekblatt nur auf der Website, kein Sicherheitsdatenblatt... Das ist also seriös - na denn.

Das Impresum der Epiform Website entspricht in keiner Weise den gesetzlichen Vorschriften. Na ja, deren Problem.

Was Deine persönlich Qualifikation angeht, kann ich nichts sagen und will ich nichts sagen. Nur vielleicht soviel, ich habe Kunden, die sind seit 40 Jahren Meister und habe vor 40 Jahren das letzte mal den Stand der Technik erfahren. Und es gibt Kunden, die sind dauernd dabei etwas auszuprobieren und zu lernen.

Ab lackieren oder nicht muß jeder selbst entscheiden. Allerdings kann es jeder nur entscheiden, wenn er die Fakten kennt. Was Du schreibst, ist für mich allerdings der klaren Hinweis darauf, dass Du Dich nicht mit den Unterschieden beschäftigt hast - der Kratzer auf dem Mastenwagen ist für die anodische Schicht kein Problem, beim Lack sieht es dann bald aus wie auf den Prüfblechen, da gibt es deutliche Unterschiede. Nur wirst Du sie nie zugeben.
so long -> Tom

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Beitrag von TomM » Freitag 7. Dezember 2012, 16:29

The Joker hat geschrieben: ...
Mit einem wie von Dir bebilderten "Ergebnis" einer Arbeit hätte ich gut leben können - sieht toll aus ! Ist aber im Falle "Calypso" nicht zu erwarten:
...
Das kann man erst beurteilen wenn man es versucht hat.
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Beitrag von The Joker » Freitag 7. Dezember 2012, 21:51

Hach,

der Weg ist eingeschlagen, der Großbaum lackiert und dient jetzt als ZeltUK für die Winterplane. Der Besanmast und Bäume ect. liegen im geheizten Kellerraum einer Winterlagerhalle und warten noch auf Besch-(mierung)-schichtung. :mrgreen:

Lernprozeß Internet:

Hab doch in meiner "Einlassung" auf Seite 1 schon geschrieben - ich kann auch mit der 2t-besten Lösung leben. Was ich treibe ist Vorstellung meines Projektes, erhebt wie im Falle der Überarbeitung der damaligen V nicht den Anspruch auf "Vorreiter oder Nachahmung", lasse mich gern belehren oder mir erklären, wie man es besser machen kann. Muß ja nicht jeder einäugig ins Messer laufen... aber letzten Endes ist doch eh jeder für seinen Kram verantwortlich - "endif".

===

Dabei ist die "to-do-Liste", wie ich schon erwähnte, lang.

Getriebe ist geklärt, wobei 2 verschiedene PC-Programme nach Eingabe der Kerndaten als richtigen Prop den montierten 19x12 rauswarfen, der in der Praxis aber nicht taugt. Steigung wird "höher" gepresst, wenn sich das als nicht praktikable Lösung im nächsten Sommer herausstellt, dann wird der Weihnachtsmann wohl im Dez. 2013 einen Verstellprop bringen müssen. Das schöne Geld :scared:

Prinzip Hoffnung überall :grin:

Grüsse
Jürgen

edit: Tippfehler
Zuletzt geändert von The Joker am Montag 10. Dezember 2012, 05:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von vindoede » Samstag 8. Dezember 2012, 08:57

Moin Jürgen,

da würde mich schon interessieren:
- wie hast Du es gemacht ? (Vorarbeit, Lackaufbau, Grundierung, mit oder ohne Beschläge, etc.)

- wie sind die Erfahrungen in/nach der ersten Saison

Das die Programme einen Propeller ausweisen der dann in der Praxis nicht optimal ist, scheint es häufiger zu geben. (so z.B. an einem 37´Motorboot in unserem Verein)
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von harald » Samstag 8. Dezember 2012, 17:54

Das ausbleichende Gold unseres Spargels ist auch keine richtige Augenweide.
Wenn man den richtig lackieren wollte - alle Nieten ausbohren, Salinghalter etc. Gussteil am Fuß und Kopf raus...
Meine Bewunderung an den der es macht.
Ich warte dann lieber darauf das die Lebensdauer des Mastes erreicht ist - aber dann ist möglicherweise es auch an der Zeit das Boot gegen ein anderes zu tauschen - oder einen Rollator....
Aber der Hinweis mit dem Polieren war gut - fast hätte ich das gemacht. Wenn ich mit dem Rest fertig geworden wäre.... :sleep:
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