frisch verliebt in vindö 40, aber bj 1972 ?

Vindö, was sonst?

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frisch verliebt in vindö 40, aber bj 1972 ?

Beitrag von mirki » Sonntag 9. November 2003, 19:35

Hallo Leute,
mir liegt eine Vindö 40 am Herzen, absolut super :razz:
aber,
ich habe leider wenig (eigentlich keine) Ahnung von Oldtimern.
Wäre nett wenn mir jemand sagen könnte auf was ich beim Probeschlag an Weihnachten besonders achten sollte.
Oder soll ich besser ganz die Finger davon lassen weil der Kahn zu alt ist ?
Wäre Schaden, den schöööön ist sie schon.
Bis bald
Michael

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Beitrag von Carina » Sonntag 9. November 2003, 20:46

:wonder: brrrrr Probeschlag an Weihnachten.....
oder liegt die Vindö in der Karibik :wonder:
Zum Thema "zu alt" kann ich nur sagen: Es ist alles relativ
und 1972 ?? - kommt auf den Pflegezustand an.
"CARINA"

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Beitrag von TomM » Montag 10. November 2003, 02:43

Na denn willkommen im Club der Liebhaber reiferer Damen :mrgreen: :daumen:

Karin hat es schon geschrieben, alles relativ. Solange Aufbau und tragende Teile in Ordnung sind kann nich soviel schiefgehen.

Du solltest auf Delamination oder Rott im Aufbau achten. Die Schotten könnten in Bodenbereich "weich" sein. Das wäre zwar nicht unbedingt ein ko kriterium aber doch Anlass dazu einen ordentlichen Preisnachlass zu verlangen.

Hinzukriegen ist eigentlich alles, nur eine Frage der zur Verfügung stehenden Zeit ist es eben. Neben dem finanziellen. Wobei der finanzielle Aufwand überschaubar bleibt wenn man handwerklich etwas begabter ist.

Dann noch die Maschnine, ist es die erste? dann kannst Du sie sicher tauschen. ist es die zweite - wie alt ist sie, qualmt sie schwarz oder gar weiß?

Poste einfach mal ein wenig mehr details, dann können wir Dir sicher mehr sagen. Ein oder zwei Foto's wären auch nicht schlecht.
so long -> Tom

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Beitrag von vindoede » Montag 10. November 2003, 08:39

Moin Michael,
willkommen im Vindöforum. Nach Ansehen Deiner Site gehe ich mal davon aus, dass der Probeschlag in der Adria stattfindet.
Für eine ältere Vindö gelten zunächst mal die gleichen Kriterien wie für alle älteren Segelyachten. Es gibt allerdings eine Reihe von Besonderheiten.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier einige Hinweise.
Im Cockpit: Die Rudersäule sollte stabil sein und nicht wackeln. Das Steuerrad sollte auf axiales Spiel überprüft werden. Lässt sich das Ruderrad ohne Widerstand von voll nach voll drehen. Widerstände weisen auf einen Verschleiss des Rudergetriebes hin. Sind alle Sitzduchten stabil oder geben sie nach wenn man darauf steht? (Delamination des Sperrholzes) Sind die Cockpitböden intakt ? (Hochnehmen und auf die Seite stellen. Tritt Wasser aus?)
Alle Holzwände des Cockpits innen und aussen auf feuchte Stellen untersuchen. Insbesondere in den Ecken Bb u. Stb am Kajütschott, an den Verbindungsstellen zwischen den Geraden und Rundungen und aussen an den Rundungen zum Kajütaufbau hin. Ist der Süllrand intakt und fest ?
An Deck: Wie gross ist die verbliebene Stärke des Teakdecks? (Am besten zu sehen an einem ausgebauten Lüfter bzw. an herausgeflogenen Teakproppen) Ist die Vergussmasse komplett bzw. repariert ? Wenn ja womit? Halten sich an Deck feuchte Stellen länger als im übrigen Deck? Wenn ja, deutet das auf eine Unterwanderung durch Wasser hin.
Sind Schiebeluk, Schiebelukgarage und Vorluk intakt ? Risse?
Sind die formverleimten vorderen Rundungen am Kajütaufbau in Ordnung und frei von Wasserschäden ?
Unter Deck: Suche nach Wasserschäden in allen Schränken und Schwalbennestern. Sorgfältige Kontrolle von allen Verschraubungen durchs Deck (Püttinge, Relingsfüsse, Genuaschienen, Festmacherklampen) auf Undichtigkeiten. Fenster auf Undichtigkeiten untersuchen.
Ein Blick in die Bilgen: Feuchtigkeit ? Ist die hözerne Maststütze noch stabil oder an ihrem Fuss in der Bilge schon angerottet? (Bei stehendem Rigg ist das auch am Spaltmass der Toilettentür zu erkennen.
Der komplette übrige Holzausbau sollte auf Wasserschäden untersucht werden.
Klingt schlimm ? ---- Ist es aber nicht. Alles ist in den Griff zu kriegen. Jeder Vindö-Eigner ist mit dem einen oder anderen der beschriebenen Probleme schon mal konfrontiert worden. Die Belohnung ist - eine Vindö zu haben.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von mirki » Montag 10. November 2003, 08:41

Hi erst aml vielen Dank für die Auskünfte.
Die Vindö liegt im Mittelmeer so daß ein Probeschlag nich sooo kalt werden wird.
Bezgl. des Motors, es sit wohl schon der zweite, eine Mercedes 636, abweichend zu den Angaben im Handbuch hat diese Vindö aber eine Pinne ?
Zustand und Fotos gibts dann wohl erst ab Weihnachten, ich denke der Preis mit VB 35.000 EURO ist nicht völlig verkehrt?
Wie brisant ist eigentlich Osmose bei den Vindös?
Gruß und danke ertmal für die erste Hilfe
Gruß
Michael

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Beitrag von vindoede » Montag 10. November 2003, 11:40

Moin,
das Thema Osmose ist mir im Zusammenhang mit Vindö noch nicht begegnet.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von TomM » Montag 10. November 2003, 12:26

Für 35.000 EUR-Duplonen sollte sie aber schon ganz gut in Schuss sein. Nix gravierendes solltest Du finden - findest später eh genug :mrgreen: .

Mittelmeer :gruebel: Schau Dir genau die Holzteile an, vor allem die Formverleimten. Aufgeplatzte Schiebelukgaragen und das vordere Luk ist normal :leider: aber sonst sollte nicht viel zu sehen sein.

Osmose schein eher ein Schnellbauproblem zu sein - ich habe auch noch nie etwas davon gehört. Übrigens bei keinem Schweden, auch nicht HR oder Najad.
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Beitrag von peppa » Dienstag 11. November 2003, 20:17

Ja klasse! Doch noch eine 40er mit Pinne. Unsere ist auch Bj. 72 und hat sich all die Jahre als außergewöhnlich robust erwiesen. Vindoede hat im Prinzip genau die Schwachstellen bereits genannt, die pflegeintensiver sind und daher besonderer Beachtung bedürfen. Wobei bei uns vorn die Aufbaurundung sowie der Stoßbereich von Süll und Aufbauten deutliche Schwachstellen sind.
Ansonsten bin ich selbst immer wieder erstaunt, wie gut dieses Schiff sich auch nach gut 30 Jahren noch hält. Für 35 TEURO sollte die Vindö aber tatsächlich in einem ziemlich guten Zustand sein.

Viel Spass + viel Glück
peppa

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Beitrag von mirki » Sonntag 16. November 2003, 12:08

Hi peppa,
wäre nett wenn Du mir ein paar (zusätzliche) Tipps aus Deiner Erfahrung geben könntes worauf ich bei diesem Modell besonders achten muß.
Ich finde auch das 35 TSD ein ganz stolzer Preis sind, was wäre denn Deiner Auffassung nach ok (vorausgesetzt das Boot ist in einem "dem Alter entsprechenden" Zustand :scared: )?
Hilfreich wäre wohl auch für mich, welche Dinge denn bereits ein oder umgebaut hätten werden müssen gegenüber dem ursprünglichen Serienzustand (Warmwassser etc. ???)
Viele Grüße
Mirki :help1:

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Beitrag von peppa » Montag 17. November 2003, 21:58

Schwer zu beantworten. Unser Schiff habe ich von den Eltern übernommen, die es leidlich gut gepflegt haben. Ich bin etwas überfragt, welchen Preis ich ggf. veranschlagen würde. Immerhin hat das Schiff auch damals (1976) umgerechnet 35 TEURO gekostet. Jedoch habe ich immer mal in der einen oder anderen Marina auf zum Verkauf stehende Vindös (speziell 40er) und den Preis geachtet. Nach meinem subjektiven Eindruck dürfte ein Schiff mit diesem Bj. nicht mehr als 30 Teuro kosten. Bei solcherlei Angeboten sahen die Vindös allerdings auch wie geleckt aus. Rein äußerlich betrachtet natürlich. Aufbauten und Süll waren dann i.d.R. komplett saniert, einheitlich dunkel gebeizt, keine schwarzen Stellen, kein Gilb am Rumpf, häufig bereits mit Rollfock und anderen modernen Errungenschaften ausgerüstet. Keine überstehenden Decksproppen (immer mal ein bischen mit dem Finger auf die Proppen tippen und hören und fühlen, ob es hohl klingt oder, ob sie fest und gut sitzen) - ich habe z.B. vor 4 Jahren das gesamte Teakdeck neu verschraubt und verproppt, das war einfach fällig.
Ansonsten hat unsere Vindö fast noch Serienzustand - das wäre für mich kein Grund im Preis massiv nach unten zu gehen. Immerhin geht es um die Schiffsubstanz. Es ist aber wirklich auffällig, dass der Wertverlust extrem gering ist - ich glaube 28 TEURO ist bislang die Untergrenze soweit ich das beobachten konnte. Da war dann aber eine Menge aufzuarbeiten. Aber klar - sollte der Voreigner massiv in die Innenausstattung investiert haben, kostet das extra. Da würde ich aber nicht wirklich von ausgehen. Tja, und wo haben wir sonst noch Probleme? Eigentlich nur Kleingkeiten - es leckt gern bei den Dichtungen für Ruder und Schraubenwelle, elektrische Verkabelungen habe ich diese Saison erneuert, war wirklich alles vergammelt - und sonst fällt mir beim besten Willen kaum noch was ein. Für ein gut 30 Jahre altes Schiff alles sehr harmlos und gut in den Griff zu kriegen.
Ich hoffe, das hilft ein klein wenig weiter. Bin sehr gespannt auf den Bericht nach der Probetour.

Viele Grüße aus Hamburg
peppa

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Beitrag von Helge » Dienstag 29. März 2005, 10:15

Moin !
Ich muss mich hier mal einklinken, da meine just erworbene (aber immer noch nicht zur Probe gesegelte) 40er auch Bj.72 ist. Ohne Vindö Kenner zu sein, hatte ich das gute Gefühl auf einem zwar nicht übertrieben gepflegten dafür aber unverbastelten Boot zu sein.

Trotzdem hier einige Fragen an erfahrene Vindö Segler :
-Was macht man mit der Petroleum/Warmwasser Heizung? Freuen und nutzen oder schnell ausbauen und entsorgen? Nimmt ja immerhin einigen Platz weg...
-Wie ist das mit dem Steuergetriebe? Axialspiel ist reichlich vorhanden, leider finde ich in den Unterlagen keine Auskunft über Aufbau der Mechanik und Justiermöglichkeiten...
-Thema Motor: Vorerst sollte der originale MD 2 noch ein bisschen knattern, auf Sicht möchte ich gerne umsteigen und einen Yanmar 3-Zyl. (my favourite !) einsetzen. Kann mir jemand diesbezügliche Erfahrungen mitteilen ?
-Hat vielleicht jemand schon mal den nachträglichen Einbau eines Ankerkastens vorgenommen ? Für gute Hinweise auf evt. Tücken wäre ich dankbar.

Jetzt reicht´s erstmal,
Gruß Helge

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Beitrag von TomM » Dienstag 29. März 2005, 19:58

Moin Helge,

warum auf einen Yanmar :gruebel: , der dreht genau andersrum als ein Volvo (na ja, das Getriebe tut das). Ich hatte bewusst einen MD2020 genommen, weil Volvo ein Getriebe hat, dass man in beide Richtungen betreiben kann (gleiche Übersetzung) und ich so die Drehrichtung des Prop. beibehalten konnte. Das war mit wichtig, denn ich hatte den Eindruck der Rumpf hat einen "Bogen" in der Kielsohle, was aber auch täuschen kann.

Die Petroleum Heizung, ist bei mir vorne im Kleiderschapp, dort wo die Einlegeböden waren. Benutzt habe ich die vielleicht drei-, viermal. Im Hafen ist ein Heizlüfter besser und schneller. Ausgebaut hab ich die Heizung aber noch nicht (ich hab das Boot ja erst 10 Jahre :mrgreen: ).

Radsteuerung hab ich keine - Ankerkasten war bei mir schon drinnen :mrgreen:
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Beitrag von vindoede » Mittwoch 30. März 2005, 08:04

Helge hat geschrieben:Moin !
Ich muss mich hier mal einklinken, da meine just erworbene (aber immer noch nicht zur Probe gesegelte) 40er auch Bj.72 ist. Ohne Vindö Kenner zu sein, hatte ich das gute Gefühl auf einem zwar nicht übertrieben gepflegten dafür aber unverbastelten Boot zu sein.

Trotzdem hier einige Fragen an erfahrene Vindö Segler :
-Was macht man mit der Petroleum/Warmwasser Heizung? Freuen und nutzen oder schnell ausbauen und entsorgen? Nimmt ja immerhin einigen Platz weg...
Wilko hat so eine Heizung und würde sie wohl kaum hergeben wollen.
Baulich ist so eine Heizung wohl etwas aufwändiger als eine Warmluftheizung. Der Wirkungsgrad ist aber auch um Klassen besser.
Meine Empfehlung - lass sie drin.
-Wie ist das mit dem Steuergetriebe? Axialspiel ist reichlich vorhanden, leider finde ich in den Unterlagen keine Auskunft über Aufbau der Mechanik und Justiermöglichkeiten...
Welche Steuerung ist eingebaut ? Morse Rockwelll oder Wagria ?
Ein Bild wäre hilfreich. Wahrscheinlich muss lediglich eine Kunststoffbuchse erneuert werden.
-Thema Motor: Vorerst sollte der originale MD 2 noch ein bisschen knattern, auf Sicht möchte ich gerne umsteigen und einen Yanmar 3-Zyl. (my favourite !) einsetzen. Kann mir jemand diesbezügliche Erfahrungen mitteilen ?
Am Beispiel Vindö 50. Ein neuer Volvo (hier 2030) passt ohne Probleme.
Kein Umbau der Fundamente. Lediglich die hinteren Tragarme des Motors
müssen, wie im Original auch, angepasst werden. Die Drehrichtung kann man vernachlässigen, da der alte Prop in aller Regel die verkehrte Steigung hat. Einen alten Prop in eine neue Steigung zu drücken ist heikel.
-Hat vielleicht jemand schon mal den nachträglichen Einbau eines Ankerkastens vorgenommen ? Für gute Hinweise auf evt. Tücken wäre ich dankbar.
Das ist aufwändiger als man zunächst glaubt.
Ich habe den Plan verworfen und werde mich auf einen Kettenkasten mit Entwässerung in der Vorpiek beschränken.
Gruss aus Flensburg
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