Unterliekstrecker

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Unterliekstrecker

Beitrag von tomba » Freitag 24. September 2004, 14:56

Hallo Vindöfreunde,
nun beginnt ja wieder die "Bastelsaison" und es kommen Fragen hoch, die über die Segelzeit immer wieder hinausgeschoben wurden, an die Oberfläche.
Habe da mal eine Frage an Euch:
An meiner Vindö30 habe ich ein Alu-Rigg von Selden.
Der Großbaum hat an der Nockunterseite so einen schwarzen Plastik- Haken, der scheinbar für den Unterliekstrecker sein soll.
Dies scheint mir aber nicht so praktikabel für die Einstellungen unterschiedlicher Spannungen für das Unterliek des Großsegels. Bin mir aber auch nicht so sicher, ob das noch Orginal sein soll, ist auf jeden Fall unpraktisch.
Wie sieht es den bei Euch so aus, wie machjt Ihr das mit der Unterliekspannung Eures Großsegels?

Tomba

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Beitrag von Heizer » Montag 27. September 2004, 18:06

Hoi Tomba!

Jo,das gleiche habe ich mich auch gefragt...*grins*

Wir machen folgendes:
Die Spannung des Unterlieks erfolgt vom Mast aus.Man nennt das glaube Cunnigam oder so....
Der Plastikhacken wird schon verwendet und fixiert das Unterliek am Baumende.Man darf das Groß halt nur nicht so weit in die Baumnut einfädeln.Wie gesagt,die Spannung erfolgt von der Seite des Mastes aus und das Groß enthält auch die entsprechenden Kauschen für derartige Unterliek-Streck-Action's. :mrgreen:


Gruß Heizer!

PS:Alles gelernt von Vindoede.... :mrgreen:

tomba
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Beitrag von tomba » Montag 27. September 2004, 22:23

Moin Heizer,
verstehe leider nur Bahnhof: wie Spannung erfolgt vom Mast aus???
Also für mich ist der Cunningham - Strecker für die Spannung des Vorlieks des Großsegels verantwortlich. Und bei Segelflächen von 18 bis 25 qm brauchen wir doch garkeinen Cunningham, das könne wir doch getrost mit dem Großfall nachspanen .... Um nun Spannung auf das Unterliek zu bekommen, muß man doch an der Baumnock spannen, oder ??? Also am Lümmelbeschlag habe ich nen Schäkel, so fixiere ich das Segel und ziehe dann nach Achtern, dachte ich jedenfalls bis jetzt.
Wenn ich nach vorn spannen muß fehlt noch mehr : eine Zugvorrichtung nach vorn oder Umlenkung nach unten, damit ich spannen kann ...

Sag doch das mal bitte mit anderen Worten, kapier ich sonst nich ...
Oder hast Du vielleicht ein Bild ???

Gruß Tomba

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Beitrag von TomM » Dienstag 28. September 2004, 02:01

Nun ja, Heizer, was Du meintest, das mit dem Cunningham Strecker, das betrifft das Vorliek.

Tomba meine das Unterliek. Nun verstehe ich allerings das Rigg/den Baum von Tomba nicht so recht.

Ich scheine einen wohl eher modernen (seltenen) Selden Mast zu haben. Im Baum innenliegend laufen bei mir drei Tampen, einer für Reff 1, einer für Reff 3 und einer Für das Unterliek. Alle drei kommen am Lümmelbeschlag wieder zum Vorschein und werden über jeweils eine Hebelklemme festgesetzt. Um die Trimmkräfte aufzubringen sitzt unter dem Lümmenbeschlag eine kleine Winsch.

Ohne Umlenkung halte ich so eine Unterfangen, wie das Unterliek durchzusetzen, für nahezu aussichtslos.

Übrigens läuft das Unterliek bei mir in der Baumnut und am Ende ist ein Schlitten (wie ein Mastrutscher) an dem ist mit einem Schäkel ein Drahtvorlauf befestigt. Leider kenne ich das nicht anders.


Vielleicht weiß Heinrich mehr, denn er hat den "alten" goldenen Mast und Baum an der 50er. Das mit dem Unterliekstrecker wird wohl genauso gehandhabt.
so long -> Tom

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(Heinz Erhardt)

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Beitrag von vindoede » Dienstag 28. September 2004, 08:10

Moin,
alles nicht ganz richtig und nicht ganz falsch.
Bei dem alten Selden Rigg (gold eloxiert) gab es ursprünglich keine Strecker und Beschläge am Baum, da der Baum mit einer Rollreffvorrichtung ausgestattet war. Das Unterliek wurde mit einem Bändsel festgesetzt und fertig.
Die Plastikhaken sind zum Spannen des Segels im teileingerollten Zustand.
Um das Segel auch flacher trimmen zu können benutzte man ein sogenanntes Flachreff (Cunningham). Damit wurde das Unteliek nicht
gestreckt, sondern der Bauch des Segels hing dann als Falte einfach herunter und das Profil des Segels wurde flach.
Das ist immer eine ziemliche Fummelei (Grosssegel abtoppen, Cunningham einhängen und Grossfall wieder dichtsetzen) - aber es funktioniert.
Das Grossegel auf "Nautilus" ist mittlerweile so ausgelegt, dass ich es mit einem Unterliekstrecker fahren kann. (An der Baumnock umgelenkt, mit einer kleinen Talje in der Nähe des Lümmelbeschlages)
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Wilko Schoormans » Dienstag 28. September 2004, 14:10

Moin Ihr!
So,wie Tom sein Reff- und Unterliekspannsystem beschreibt,kenn ich´s auch und mach es ebenso,es ist zwar ein bischen fummelig,mit etwas Übung gehts aber ganz gut.Der einzige Nachteil:Beim Ausreffen kommen die Reffbändsel nicht so recht nach und man muß sie gelegentlich von der Baumnock nachziehen,ansonsten halte ich dieses System allen anderen überlegen.Gruß Wilko

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Beitrag von Jogi » Dienstag 28. September 2004, 20:25

Moin moin,

also ich hab bei Lille Oe von der Baumnock zum Segel eine kleine Talje eingeschäkelt (mit Curriklemme), die ich an den Baum geschraubt habe.
Damit ist es moglich das Unterliek ohne Kraftaufwand beliebig zu trimmen.
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
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