Problem mit dem Vorstagsbeschlag - die 100 sind voll

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Carina
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Problem mit dem Vorstagsbeschlag - die 100 sind voll

Beitrag von Carina » Mittwoch 2. Juni 2004, 10:52

:yelclap: Hurra, wir sind 100!

Wir begrüßen das 100. Mitglied,
Willkommen "Pebbels"
Zuletzt geändert von Carina am Donnerstag 10. Juni 2004, 17:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Danke für die nette Begrüßung

Beitrag von Pebbels » Mittwoch 2. Juni 2004, 16:43

Ich habe heute schon eine mail an TomM geschickt. Ich hatte Probleme mit meinem mail account und konnte deswegen die Registrierungsmail nicht empfangen.

Hier eine kurze Vorstellung und der Text der mail an Tom:

Wir sind Susanne und Joachim, Eigner einer Vindö 50 SL (Ketsch), Bj. 1976, Baunummer 1000, Segelnummer 181, Liegeplatz Heiligenhafen.
Motorisierung: Volvo MD 3 B mit Zweikreiskühlung von Volvo. Das Schiff heisst "Pebbels".

Im letzten Jahr hatte ich eine Havarie. Die Ursache möchte ich auf diesem Wege mitteilen, weil ein Kontruktionsmangel und Materialermüdung die Ursache war.
Der Steg auf dem Bugbeschlag, wo das Vorstag eingeschäkelt wird, ist ausgerissen. Das Vorstag mitsamt Rollfock flog nach Lee und war nur notdürftig zu bergen, weil die Rollfockanlage geknickt war und das Segel sich nicht mehr bergen ließ.
Die nachfolgende Reparatur hat gezeigt, das der Steg nur mangelhaft im Bugbeschlag verankert war. Er war lediglich von oben durch einen Schlitz gesteckt und von unten mit ein paar Punkten angeschweisst worden (das war an dem zweiten, noch vorhandenen Steg zu sehen, allerdings natürlich nur von unten!)

Das ganze passierte bei Windstärke 5. Ich war ausnahmsweise allein an Bord und hatte nur ein mittelgroßes Vorsegel gesetzt. Danach frischte der Wind dann noch bis auf 9 Windstärken auf. Ein Rettungskreutzer sollte mich nach Großenbrode schleppen. Dieses Vorhaben musste dann irgendwann aufgegeben werden und ich wurde nach Puttgarden geschleppt. Gesamtreparaturkosten 8.000 €. Erfahrungen mit Versicherung könnte ich auch noch mitteilen.

Ich füge hier ein paar Bilder zur Veranschaulichung bei.



Mit freundlichen Grüßen


Joachim Kühn

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Hier die versprochenen Bilder

Beitrag von Pebbels » Mittwoch 2. Juni 2004, 21:49

Das ist der ausgerissene Beschlag

http://home.arcor.de/joachim_kuehn/jo/boot%20001.jpg

und so sah das dann auf See aus ohne Vorstag.

Das Schlauchboot ist von der Küstenwache, die tadellos, unkompliziert einfach nur geholfen hat !!

http://home.arcor.de/joachim_kuehn/jo/S ... l%20II.jpg

Ihr solltet Euch das mal auf Euren Booten angucken und (ich würde es) nachschweißen lassen.

Grüße -AChim-

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Beitrag von Jogi » Mittwoch 2. Juni 2004, 22:38

Moin moin Pebbels,

Moin Gott, diese Bilder. Ich möchte nicht, dass mir soetwas passiert.
Bin ich froh, dass mein Voreigner den Beschlag hat neu schweissen lassen.
Er wollte zwar nur den Ancker dazwischen positionieren lassen, hat aber damit offensichtlich unbewusst etwas sehr gutes vollbracht.
Jogi

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Beitrag von Pebbels » Mittwoch 2. Juni 2004, 22:48

Ja, das war wirklich ein Schreck in der Mittagsstund.

Ist aber alles noch mal glimpflich abgelaufen. Schiff wieder fit für die Saison. Die Püttings und Beschläge sind ja scheinbar auch das Thema bei den Vindös. Am letzten Wochende wieder bei über 6 Bft. (warum eigetlich immer?) hat alles gehalten!


Gruß -Achim-

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Beitrag von TomM » Donnerstag 3. Juni 2004, 00:47

Huch, Moin und Willkommen Peppels :daumen:

Da ist man mal einen Tag nicht da, und schon geht's hier rund - das macht ihr absichtlich :mrgreen:

Um die Mail werde ich mich morgen kümmern :gruebel:

Deine Bilder :scared: sieht nicht nett aus :no:
so long -> Tom

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Beitrag von vindoede » Donnerstag 3. Juni 2004, 09:31

Moin Pebbels,

herzlich willkommen hier im Forum.
Deine Havarie :scared: veranlasst mich das bei Nautilus sofort zu kontrollieren.
Vielen Dank für Deinen Hinweis.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von vindoede » Donnerstag 3. Juni 2004, 16:42

Moin Pebbels,
äusserlich sieht der Bugbeschlag auf "Nautilus" genauso aus wie auf Pebbels. Auch der leichte Rostanflug an den Kanten ist zu sehen.
Zur eindeutig mangelhaften Ausführung des Beschlages, Du schreibst, dass der Beschlag nur mit Schweisspunkten befestigt ist, kommt sicher auch noch die dauerhafte Überlastung durch die einseitige Befestigung der Rollanlage.
Üblicherweise wird die Rollanlage mittels eines starken Bolzen zwischen den beiden Stegen angebracht.
Befestigt man eine Rollanlage nur an einem der Beschläge, so entsteht neben dem Zugmoment ein zusätzlicher Zug in Querrichtung. Bei der mangelhaften Verschweissung der Blechzungen ist der eingetretene Schaden dann vorprogrammiert.
Ich werde meinen Bugbeschlag abbauen und die Schweissung verstärken lassen.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Benutzung beider Stege

Beitrag von Pebbels » Freitag 4. Juni 2004, 14:16

Hallo Heinrich,

das hat, wie fast alles, wieder einmal mehrere Seiten.
Die zwei Stege waren ursprünglich vorgesehen, um zwei Vorsegel anschlagen zu können. Von einer Befestigung der Rollanlage an beide Stege ist mir abgeraten worden, weil dann Hebelkräfte auftreten können. Die Hebelkräfte hatte ich vermieden, indem ich zwei stabile Schäkel quasi kardanisch hintereinander verwendet habe. Auch die Sachverständigen befanden nach dem Bruch die Montage an einem Steg für in Ordnung. Der Beschlag hätte (und hat für Jahre) die Kräfte aufnehmen müssen.

Ist es bei Dir nicht möglich, den Beschlag vor Ort von oben zu verschweißen? Der Bugbeschlag reicht ja bis unter die Wasserlinie (durch die Schiene an der Bugnase).

In diesem Zusammenhang:

Die Montage der Fockleitschienen mit Holzschrauben durch die Sülleiste ins Laminat ist doch auch ein Witz, oder? Jedes andere andere Boot hat durchgeschaubte und mit Gegenschiene versehenen Leitschienen. Vindö eben!

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Beitrag von Carina » Freitag 4. Juni 2004, 15:36

Auf CARINA sind die beiden Stege von oben mit seitlichen Schweißnähten versehen. Das hat wohl der Voreigner gemacht. Wir haben die Rollfock an beiden Stegen befestigt.
Den Bugbeschlag werden wir uns heute noch mal genau ansehen.

Zum Thema Fockleitschiene: Die ist uns bei sehr viel Wind aus der Verankerung gekommen. Wir haben eine neue Schiene angebracht und die Löcher vorher mit Harz vergossen.
Schwachstellen gibt es auf allen Schiffen....

:daumen: Aber Vindö ist für uns trotzdem das beste Schiff.
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Beitrag von vindoede » Samstag 5. Juni 2004, 08:48

Moin,
ja, das kann man überlegen. Ich denke aber drüber nach, kurz mal einen Tag in den Travellift zu gehen und den Beschlag dann von beiden Seiten zu schweissen.
Die Schotleitschienen sind bei Nautilus schon lange mit jeder zweiten Schraube durchgeschraubt.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Carina » Montag 7. Juni 2004, 00:09

vindoede hat geschrieben:Moin,
Die Schotleitschienen sind bei Nautilus schon lange mit jeder zweiten Schraube durchgeschraubt.
:wonder: Wieso durchgeschraubt? Sitzt die Schiene bei Nautilus nicht auf der Fußregling?
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Beitrag von vindoede » Montag 7. Juni 2004, 07:06

Moin,
die sitzen an der gleichen Stelle wie bei Carina.
Die Schrauben sind ca. 150mm lang.
Die Mühe hat sich mal der Vorbesitzer von "Nautilus" gemacht.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Balu » Montag 7. Juni 2004, 19:03

Hallo Pebbels,
willkommen im Forum - und das als 100ster! :yelclap: Die Havariebilder sehen ja schlimm und teuer aus. :scared: Ich habe bei mir gleich nachgeschaut, beide Beschläge sind von außen rundrum verschweißt, das beruhigt. :daumen: :sleep: An diesem Fall sieht mann wieder wie nützlich solch Forum sein kann. :daumen: :yelclap: Allerdings ist das Thema inzwischen verrutscht.

Gruß Andreas

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Beitrag von Balu » Sonntag 13. Juni 2004, 17:43

@ Pebbels,
du hast einige Postings vorher angeboten über Erfahrung mit der Versicherung zu berichten. Ich hatte gestern bei einer Regatta ein übles Ramming mit einem 20er Holzjollenkreuzer. :wallbash: :wallbash: Ich war auf Backbordbug, der 20er kam mir entgegen und schoß bei einer Bö in den Wind, genau mir vor den Bug. :scared: Durch den klassisch runden Steven der Vindö bin ich auf das andere Boot regelrecht raufgefahren und seitlich wieder runtergerutscht. Mit einem sleilen Steven hätte ich den 20er mit Sicherheit versenkt. Der Schaden des Gegners ist fatal: Mast in 3 Stücke zerbrochen, Maststuhl ausgebrochen, Heckstütze liegt auf Grund und viele weitere Schäden. Zum Glück keine verletzten Personen. Die Schäden an meiner Vindö halten sich in Grenzen: größere Lackkratzer, Teakscheuerleiste auf 2m abgerissen und zerbeultes Profilstag der Furlex. Nun geht das Prozedere mit der Versicherung los. :motz: Ein paar Erfahrungen deinerseits würden mich interressieren.

Gruß Andreas

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