Beidrehen/Liegen mit einer Vindö Ketch

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Beidrehen/Liegen mit einer Vindö Ketch

Beitrag von Haffsegler » Donnerstag 8. Oktober 2015, 20:16

Moin
Hat jemand Erfahrungen bzgl.des Beidrehens mit einer Vindö Ketch?Ich weiss :learning by Doing.
Hab mal an anderer Stelle gelesen,daß dies durch den achterlichen Langkiel allein mit Besan und ggfs. gerefftem Gross funktionieren soll.
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Gruss Thorsten

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TomM
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Beitrag von TomM » Freitag 9. Oktober 2015, 01:22

Wie soll das gehen, Thorsten?

Nur Groß, oder nur Besan luvt an, und wendet im Zweifel durch. Du Drehst ja nicht bei 2 Bft bei, sondern doch eher wenn es ordentlich windet.

Der Witz ist doch die Kombination anluven abfallen durch Back stehende Fock und dicht genommenes Groß. So kann der Bug nicht durch den Wind und Du machst eine Sägezahnbewegung in der See. Die Lage wird sich bei der Vindö so um die 10 bis 15° einpendeln (so war es bei der V32 und etwa 8 Bft.). Bei Welle wird es dann etwas schräger aber insgesamt sehr stabil.

Es geht einfach, alle Schoten lassen wie sie sind (oder etwas dichter nehmen) eine Wende fahren und nach über Stag nichts weiter tun als das Rad nach Luv drehen und festsetzen (geht bei Pinne einfacher).

Das geht sicher auch mit Besan und Fock aber nie ohne Fock.
so long -> Tom

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Beitrag von Haffsegler » Freitag 9. Oktober 2015, 06:12

Moin Tom
Erstmal besten Danke für das Einstellen des Stagsegelfotos.
Ich habe mit anderen Booten auch schon beigedreht und weiß um die Kräfteverteilung um den Lateraldrehpunkt. Allerdings noch nie mit einem Langkieler,geschweige Ketchgetakelt.Daher fand ich die Bemerkung des langjährigen Langfahrtseglers aus einem anderen Forum interessant und wollte mal die Meinung und Erfahrung der erfahreneren Ketchsegler hören.
Wir sind zwar noch im Wasser,aber Mitte Oktober geht es für uns auch raus. Leider.
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Beitrag von windjob » Freitag 9. Oktober 2015, 11:44

Wir haben mit unserer 50er Ketsch mehrmals beigelegen. Allerdings segelten wir meist nur mit Genoa und Besan. Lohnt ja nur bei Starkwind und ist ganz einfach. Genau wie Tom es beschrieben hat. Einfach durch den Wind die Schoten lassen wie sie sind und Ruder nach Luv. Etwas nachjustieren wenn die Sägezahnbewegungen zu stark werden.
Habe ich meiner Frau auch eingebleut falls ich mal wider Erwartung über Bord gehen sollte. Beiliegen, Maschine an und im Zweifelsfall rückwärts vorsichtig drauf zu fahren. Das klassische MOB schafft eine Frau allein nicht. Hier muss ich allerdings sagen vorbeugen ist besser. Ab einer bestimmten Welle und bei Nacht ging nichts ohne Lifebelt.

MuS

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Beitrag von KeulerUwe » Samstag 30. Januar 2016, 20:02

Ich kann da Tom nur zustimmen.
Vorsegel und Groß musst Du schon beide gesetzt haben, um beiliegen zu können. Ohne backstehende Fock klappt das Manöver nicht.

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