Achterstagspanner bei Top Takelung

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harald
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Achterstagspanner bei Top Takelung

Beitrag von harald » Mittwoch 15. Januar 2014, 19:23

Die letzten Saisons habe ich mit einem Wantenspannungsmesser mal nach dem Maststellen kontrolliert, ob auch alles fein seine 15% Bruchlast hat.
Das Achterstag kann man ja für ein paar Stunden auf 30% erhöhen (Seite 30)- dann kann man direkt gegen den Wind segeln. :mrgreen:
Preisgünstiger als ein Edelstahldrehteilchen mit Handrad erscheint mir eine Talje.
Zugegeben - nicht gaaaanz stilecht - aber wirkungsvoll.
Hat das schon jemand gemacht? Erfahrungen? Meinungen?
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Mats
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Beitrag von Mats » Donnerstag 16. Januar 2014, 00:04

Moin Harald,

hast Du ein Achterstag oder ein geteiltes? Bei mir ist es geteilt (V50 Ketsch). Ich habe es noch nicht probiert, denke aber über eine gut bedienbare Lösung nach. Allerdings glaube ich nicht, daß die von Selden genannten Einstellwerte für unsere Boote richtig sind. Ich fahre am 7 mm Oberwant ca. 10 %. Am geteilten Achterstag je 5,5 %.

Gruß

Mats

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Beitrag von harald » Donnerstag 16. Januar 2014, 09:45

Moin.
Das ist ein Y-Achterstag. Etwas über Baumhöhe geteilt. Da dachte ich eine Talje einzusetzen. Nur sollte die so sein dass es nicht unter die Sollspannung ausrutschen kann. :wonder:

Aber wieso sollte bei den Vindös eine andere Spannung auf den Draht kommen?? Wenn die Unterwanten zu wenig Vorspannung haben biegt sich der Mast bei Starkwind durch bzw. fängt bei Welle an zu Pumpen - kann ja auf Dauer auch nicht gut sein....
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Beitrag von Vindö30BSee » Freitag 17. Januar 2014, 16:20

Ich klink mich hier mal für meine 32er ein. Jedes Jahr beim Maststellen gibt's 2 Fragen: Ist der Mast gerade? Sind die Wanten zu dicht?

Wie macht ihr das?

Grüße

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Beitrag von TomM » Freitag 17. Januar 2014, 17:06

Ich hab irgendwo ein Bild wie das bei mir wohl im Original mal war. Ich stell es heute abend mal ein.

Ich glaube das war so, wie Harald es vor hat.
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Beitrag von harald » Freitag 17. Januar 2014, 17:46

Vindö30BSee hat geschrieben:Ich klink mich hier mal für meine 32er ein. Jedes Jahr beim Maststellen gibt's 2 Fragen: Ist der Mast gerade? Sind die Wanten zu dicht?

Grüße
Gute Anleitung fürs erste Jahr:
http://www.sailtec.de/pic/upload/riggtrimm.pdf
Kontrolle ob der Mast senkrecht steht bei Windstille mit Fall nach unten - da es beim Maststellen nie Windstill ist (Murphy) aus Abstand peilen oder Mit Hallen-, Schornstein- oder Kirchturmkante abgleichen (vorausgesetzt du kranst nicht in Pisa :mrgreen: )
Wenn keine Türme greifbar, oder bei Welle - Fall etwas über dem Deck an signifikanter Stelle Backbord - Abstand messen. Fall nach Steuerbord an gleicher gespiegelter Stelle - Abstand messen. Beide Abstände gleich= Mast gerade! Geht auch erst mit Steuerbord und dann Backbord!
Nächstes Jahr - Spanner nur an einer Bordseite lösen, beim Maststellen diese dann wieder anziehen und nur diese Seite soweit spannen das 15% Bruchlast auf den Wanten sind (
Zollstockmethode

Das getüdel mit dem Zollstock war mir auf Dauer zu lästig - habe mir dann einen Wantenspannungsmesser zugelegt, ab und an kann man das Teil dann an notleidende Maststeller verleihen und wird manchmal in Naturalien ausgezahlt, so dass sich der Anschaffungspreis bald wieder amortisiert. So wie bei allen Segelausrüstungsgegenständen ... :mrgreen:

Nachtrag: Püttinge vorher mal ansehen, wir haben unsere beim Teakdeck neu machen verstärkt.

Edit:
Wir hben bei der dreißiger ja das Toprigg mit 90° Salingen - da sollte wirklich eine Mastkrümmung getrimmt werden!
Und auf die achterlichen Unterwanten achten, diese weniger Spannung als die Vorderen damit der Mast nach VORNE im MITTLEREN Bereich biegt bei Starkwind.
Dann klappt es auch wieder mit dem Wendewinkel :elch:
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Achterstagsspanner bei Topptakelung

Beitrag von alter schwede » Freitag 17. Januar 2014, 23:58

Moin Mats und Harald,
wir haben auf unsere Röde Orm ein Y-achterstag. auf der V-teil sitzt ein Triangel mit 2 Räder und eine Festpunkt für eine Talje mit 2 Blöcke. Diese Talje hat sein untere Befestigung in der Auge wo auch der Backbordschenkel des Y-stages befestigt ist.
Wenn ich die Talje anziehe bewegt sich die Triangel nach unten und zieht die beide Y-schenkeln zusammen. So kann ich Achterstags- und Vorstagsspannung regulieren. Ich habe nicht gemessen mit welche Kraft. Beim segeln am Wind macht es aber ein merkbare Unterschied.
Grüsse
Ingemar

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Beitrag von Mats » Samstag 18. Januar 2014, 02:06

Hej Ingemar,

ich habe Deine Beschreibung nicht ganz verstanden. Kannst Du ein Forto einstellen oder mir schicken?

Hallo Harald,

die Schottkonstruktion ist bei Vindö-original etwas labiler als sie sein könnte (an den Rumpf geschraubte Holzsschotten, Schotten geteilt-keine konstruktive Einheit, die Püttingkraft wird nicht tiefer ins Boot eingeleitet). Wenn Du jetzt ordentlich Zug auf die Wanten gibst, ziehst Du die Püttinge gegenüber dem Mastfuß nach oben, der Rumpf wird etwas schmaler und höher-natürlich nur in Nuancen. Wäre eigentlich nicht schlimm, nur gibt es leider keinen Endpunkt: Du kannst alle 4 Wochen wieder nachspannen. Außer man stabilisiert das Schott (z.B. Schott am Rumpf richtig ankleben/laminieren und die fehlende kraftschlüssige Verbindung im Türbereich ergänzen). Darum meine ich, daß man ohne Umbauten besser an der unteren Grenze der empfohlenen Drahtspannwerte bleibt. Zu der Grundspannung kommt ja dann beim Segeln noch die Windkraft hinzu.

Gruß von Mats

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Beitrag von alter schwede » Samstag 18. Januar 2014, 09:35

Moin,
wohin kann ich ein Bild schicken? Ich habe kein homeage.

Wenn es um die Püttinge geht haben wir ein mal eine Püttting austauschen müssen. Die Pütting hatte gerissen. Das Deck war intakt, Nur das Pütting"Auge" war kaputt. Für mich ist das ein Illustration, das die Püttinge wahrscheinlich ausreicend verankert sind.
Grüsse
Ingemar

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Re: Achterstagspannung bei Top Takelung

Beitrag von harald » Samstag 18. Januar 2014, 13:43

alter schwede hat geschrieben:Moin,
wohin kann ich ein Bild schicken? Ich habe kein homeage.
Moin - wennn du magst kannst du die mir per Mail schicken (Adresse per PN) ich würde die dann in den Beitrag einbauen.
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Beitrag von TomM » Samstag 18. Januar 2014, 19:51

Moinsen,

nun aber die Bilders:

Bild

Bild

Ist es das was Du meintest?

Das Auge in der Mitte ist bei unserer 32er genau so vorhanden.

Ich glaube das Ding ist wirklich effektiv, bei uns war die Taillie dann an der einen Hälfte des Hahnepot. Das war recht schwer zu verstellen und blieb dann 3/4tel der Saison so, wie einmal eingestellt.
so long -> Tom

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Beitrag von harald » Sonntag 19. Januar 2014, 03:56

Ja das ist schon ziemlich gut! Nur habe ich noch nie so einen Beschlag gesehen. :cry:
Jedenfalls nicht bei den einschlägigen bekannten Versendern. :gruebel:
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Beitrag von harald » Sonntag 19. Januar 2014, 15:18

So - jetzt denke ich einer Lösung nahe zu kommen:

http://img.nauticexpo.de/pdf/repository ... 60_13b.jpg
(Tom: Ich denke mal Fremdbilder sollte man lieber nicht einbinden??)
Und da wie bei Bild 8.1. Dann brauche ich keine neuen Püttinge - die Grundspannung ist voeringestellt und bleibt - fein.
Allerdings dan lieber eine Kaskade mit Thimbles (Klotjes)..
http://img.nauticexpo.de/pdf/repository ... 60_13b.jpg

Vielen Dank für eure Infos!
Vindö 30_Fräulein Bö

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Beitrag von alter schwede » Sonntag 19. Januar 2014, 15:52

Hallo, mir ist nicht gelungen mein Bild zu überführen.
Unsere Achterstagspanner ist sehr ähnlich den auf d Fotos. Er ist nur kräftiger und der "Triangel" aus Niro.
Der Funktion ähnelt am meisten 4:1 im Harken Katslog
Wir haben ein Rollfock und kein besondere Vorstagsspanner. Das Vorstag wird über Achterstagsspanner angespannt.
Der Prinzip ist: Wenig Wind wenig Spannung; viel Wind viel Spannung.
Im Hafen löse ich der Achterstagsspanner (wenn ich das nicht vergesse).
Grüsse
Ingemar

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Beitrag von TomM » Sonntag 19. Januar 2014, 17:02

Moinsen Harald,

So, wie Du es gemacht hast, gibt es kein Problem mit "Fremdbildern".

Dieses Dreieck ist doch ganz primitiv.

Zwei Bleche, zwei Rollen, ein Bolzen und ein Taillie - fertig ist die Sause.

Wenn Du genau schaust gibt es unten in er Mitte genau das Auge wie es auch für die Hahnepot da ist. Das ist bei mir auch vorhanden.
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