Ob eine Teakdecksanierung so wohl funktioniert?

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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TomM
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Beitrag von TomM » Montag 18. August 2008, 20:12

Mats hat geschrieben:Warum so viel Arbeit für altes Holz? Heinrich hats geschrieben: Es bleiben noch 6 mm übrig - und dafür die ganze Arbeit. Warum dann nicht gleich das Holz erneuern?

Viele Grüße von

Mats
Na ja Mats,

das ist:
  1. 1. eine Preisfrage
    2. neues Holz ist i.d.R. auch nur 8 mm Dick
so long -> Tom

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TomM
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Beitrag von TomM » Montag 18. August 2008, 21:19

Zum gleichen Thema:
georgus.de hat geschrieben:E3 P – Stabdeckplatte in massiv Burma-Teak
Die „fix und fertigen“ Stabdeckplatten in Teak mit parallel verlaufenden Fugen.

Anwendung: Ideal für Cockpits, Backskisten, Lukendeckel usw. Die Anfertigung erfolgt nach Ihren Maßangaben / Fixmaß. Das erste Maß bestimmt die Laufrichtung der Stäbe. Ein Zuschnitt nach Ihren Schablonen ist gegen einen Aufpreis möglich. Wie eine solche Schablone aussehen sollte, erfahren Sie hier: Service - Anleitungen

Aufbau: Gefertigt aus ca. 35 mm breiten Teak- Stabdeckleisten, mit ca. 5 mm breiten schwarzen Gummifugen. In zwei Ausführungen erhältlich.

Ausführung A: ca. 5 mm massive Teak-Stäbe ohne Unterbau (bleibt ohne Unterbau elastisch und ist daher auch für Rundungen und Wölbungen hervorragend geeignet)

Ausführung B: ca. 5 mm massive Teak-Stäbe auf ca. 2 mm Bootsbau-Sperrholz; Gesamtstärke: ca. 7 mm

Breite: bis 95 cm (andere Maße auf Anfrage möglich)

E3 L – Stabdeckplatte
in massiv Burma-Teak mit Laibung
Stabdeckplatte in Teak mit parallel verlaufenden Fugen und umlaufender Laibung.
So kam mir eigentlich der Gedanke: warum nicht die Stäbe auf eine Platte und dann erst an Deck kleben? Außer eben die Rundungen könnte das die beste Lösung sein - oben bleibt es silikongedichtet, die Platte wird mit Sika geklebt.

Heißt kein übermäßiger Materialabtrag um die Silikone zu entfernen.
so long -> Tom

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Beitrag von Mats » Montag 18. August 2008, 22:09

Hallo Tom,

aber die Materialkosten (Holz) sind nur ca. 20 % der Gesamtkosten eines neuen Decks. Auch wenn man alles selber macht kann man die Stunden nicht einfach mit Null ansetzen. Und bei diesen "Sanierungen" alter Decks geht es nach einiger Zeit doch wieder los. M.E. ist dies nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Bootsbauer. Dann: Speziell beim Balsa-Sandwich schleppt man das Problem des rotten Balsas - welches bei "losen" Pfropfen eigentlich immer mit dabei ist, nur in die Jahre.....Auf mein Deck habe ich die 13 mm gelegt - also 1 mehr als im Original.

Zu Deiner 2. Mail: Für die Cockpitsanierung haben wir eine Schablone der Bänke gemacht. Dann wurde fernab des Bootes auf die Schablonen die neuen Stäbe gelegt. Der Zusammenhalt bis zum Aufkleben (Epoxy) auf den Bänken erfolgte nur über die Fugendichtung. Die Methode funktioniert aber wohl nur gut bei ebenen Flächen.


Gruß von Mats

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Beitrag von Jogi » Dienstag 19. August 2008, 21:30

Also ich hab mir die Stäbe alle selber gesägt und gefräst.
Dazu hab ich mir Messerreste von den in Hamburg ansässigen Furnierholz-Messerwerken beschafft.
Das ist sehr günstig und hat den zweiten Vorteil: es sind immer stehende Ringe.

Der Nachteil ist nur: Du mußt in der Lage sein, das Holz selber zu bearbeiten.
Dafür brauchst du Tisch-Kreissäge und Dickenhobel und handwerkliches Geschick.
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
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Lasse O.
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Beitrag von Lasse O. » Dienstag 19. August 2008, 21:35

Mats hat geschrieben:Warum so viel Arbeit für altes Holz? Heinrich hats geschrieben: Es bleiben noch 6 mm übrig - und dafür die ganze Arbeit. Warum dann nicht gleich das Holz erneuern?

Viele Grüße von

Mats
Okay, Du zahlst? :grin:

Im Ernst: Das ist wohl eine Einstellungssache. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass nich immer alles gleich neu muss, wenn Altes noch intakt ist.

Ich gehe davon aus (genau sehe ich das ja erst, wenn die Stäbe herunter sind) dass ca. 8 mm übrig sind. Die Schrauben wurden jedenfalls noch nie tiefer gesetzt.

Wenn man bedenkt, was für Plantagen-Teak heute für teuer Geld verkauft wird, und das andererseits von dem vorhandenen Teak in 30 Jahren nur 4 mm abgetragen wurden, kommt man doch schnell zu der Überzeugung, dass es sich lohnt, die vorhandenen Stäbe noch etwas länger zu lassen wo sie sind.

Eine Neuverfugung und das Neuverpfropfen sind halt fällig und da denke ich, kann ich gleich eine Klebeverbindung zwischen dem Deck und dem Belag nachrüsten um das darunterliegende Deck dauerhaft zu schützen.

Aber das ist sicher eine Weltanschauung. Vielleicht stellt sich bei den Arbeiten ja auch heraus, dass das GfK-Deck jungfräulich ist und Neuverfugen und einige neue Proppen reichen.

Gruß, Lasse

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Thettis
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Beitrag von Thettis » Samstag 23. August 2008, 19:02

Hallo Lasse,

warum willst Du das Deck runterreißen?
Unser Deck ist im ähnlichen Zustand (8-12mm, beim Ankerkasten nur noch 6mm). Ich habe alle Proppen und Schrauben ausgetauscht (bei der V40 1000 Stk). Die neuen Schrauben (ganz flacher Kopf) habe ich mit Pantera in das Sandwicht geschraubt. Damit sind die Löcher Wasserdicht. Die Proppen sind mit Epoxy eingeklebt. In den Nächsten Jahren will ich angegriffene Fugen mit Silikon wieder neu verfugen. Ich hoffe das Deck lebt so noch ein paar Jahre.

Nachteil:
- Viele Hötzer hatten schon Risse, diese habe ich mit angedickten Epoxy versiegelt (so wie es auch beim Mahagonie angewendet wird).
- Nach ein paar Wochen-Monaten sind viele Hölzer genau beim Proppen gerissen. Ich habe diese Proppen im letzten Winter wieder entfernt, Risse mit Epoxy versiegelt, und wieder neu verproppt.


Wenn Du das Deck runterreißt würde ich auch gleich neues Holz nehmen (es gibt auch 14mm Teak (darunter würde ich nichts verbauen) und stärker).
Ich habe viele Leute mit verklebten Decks befragt und keine Nachteile Erfahren. Ein Eigner erzählte das sein Deck vor 25 Jahren verklebt wurde. Viele Werften verkleben neuerdings mit Epoxy. Ich würde aber wohl Sika oder Pantera nehmen.
Ebenso werden seit einigen Jahren die Klebebänder in den Fugen weggelassen, denn das arbeiten in den Leisten macht das Gummi allemal mit.
Bei meiner Fugensanierung auf dem Kajütdach viel mir auf, dass der Fugenkleber oft an den Fugenseiten der Teakstäbe gelöst war, jedoch nicht unten in der Fuge (also noch kein Wasser durchließ).


Generell würde ich folgendes Sinnvoll finden:
- Das Sperrholzdach mit drei Lagen Matte überziehen (beim Deck nicht nötig)
- kleine Leisten quer zum Boot verkleben.
- dann das Teak verlegen
Wasser das duch die Fugen kommt sollte dann durch die Luftschicht zu einem geeigneten Abluß geführt werden (denn ich denke ein Fugendeck wird niemals 25 Jahre dicht sein).
Dies läßt sich bei einer Vindö optisch aber leider nicht umsetzten.

Gruß
Christian
SY Thettis aus Hamburg

call sign DB2787 MMSI 211489280
V40 mit Binnenrigg
Segelnummer S 570
Baunummer 1744
Baujahr 79/80

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