Vindö 22

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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Klempt
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Vindö 22

Beitrag von Klempt » Freitag 7. September 2007, 13:31

Hallo liebe Vindöianer,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Ich musste ja die V50 abgeben und hatte auch deswegen nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Jetzt habe ich mir - vielleicht in einem Anfall von Schwachsinn- eine 1973 V22 in Schweden gekauft, deren Zustand sich mit "außen Plastik innen Torf" am besten beschreiben lässt. Ich werde so ziemlich alles austauchen bzw. neu machen müssen - der Weg ist das Ziel. Merkwürdigerweise fühle ich mich dabei gar nicht so schlecht.
Ein kleines Problem, das in mir rumohrt isrt, dass einer der Vorbesitzer ca. 300 kg Gewicht (nach Aussage des Verkäufers) in Form von zwei Wülsten an das Boot genagelt hat. Vergleicht man die "neue" Wasserlinie mit der "alten" (vermuteten) so liegt das Boot etwa 10 cm tiefer im Wasser. Nach meinen überschlägigen Berechnungen sollten 300kg mehr Masse etwa 5 cm ausmachen. Ist ja auch egal, jedenfalls ist die Konsequenz, dass die Plicht angehoben werden musste, weil sonnst die Füsschen im Wasser stehen. Das will ich alles zurück bauen, weil ich denke, dass die Anfangsstabilität durch das zusätzliche Gewicht nicht verbessert wird, sondern allenfalls die Möglichkeit länger viel Tuch stehen zu haben. Liege ich da richtig?
Desweiteren sind die Wanten bei dem Boot extrem locker. Ich kann nicht erkennen, das der Mast das Deck 'runtergedrückt hat, so dass ich davon ausgehe, dass tasächlich die Wanten eben zu lang sind. Entweder jemand hat die Wanten zu lang erneuert (???) oder die Wanten sind in den letzten 30 Jahren etwas gereckt. Habt Ihr da Vermutungen????
Eingebaut ist ein Vire 7PS, der nicht das Ausbund an Zuverlässigkeit ist und außerdem nicht zu den flüsterleisen Antrieben gehört. Der Platz ist ziemlich begrenzt, ich konnte jedenfalls bei den üblichen Verdächtigen keinen Diesel finden, der da reinpasst. Momentan denke ich an E-Antrieb, da ich sowieso lieber segele. Ach ja: Revier ist westl. Ostsee. Hat da jemand Anregungen?
Trotz der Mängel an dem Boot bin ich bei angesagten 6-7 von Marstal gegenan 'rausgegangen. Ihr werdet es nicht glauben, aber das Boot hat das super mitgemacht, sehr stäbig und einfach gut zu steuern.
Das war's erstmal. Wenn Interesse besteht kann ich ja mal berichten, was alles so drankommt im Laufe der Zeit.
Liebe Grüße
Martin

vindoede
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Beitrag von vindoede » Montag 10. September 2007, 11:49

Moin Martin,

das klingt ja spannend mit Deiner Neuerungenschaft.

Lass uns doch mal ein paar Bilder sehen.

Zu Deinen Problemen:

Die Würst müssen weg. Bei möglicherweise 30 Jahre altem stehendem Gut würde ich gar nicht nachdenken sondern erneuern.
Du schreibst ja, dass weder der Mastabgesackt ist noch die Püttinge mit oder im Deck hochkommen.

Die Vire-Motoren sind bei anständiger Pflege zuverlässig. Ersatzteilbeschaffung ist kein Problem. Es gibt keine sinnvolle Alternativ was das Gewicht angeht.

Ich halte es für richtig die Umbauten zu revidieren.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

Klempt
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Beitrag von Klempt » Donnerstag 13. September 2007, 15:15

Hallo Heinrich,
vielen Dank für Deine NAtwort. ich habe ein paar Fotos unter http://fotoalbum.web.de/gast/martin.klempt/asterias
eingestellt., man bekommt da mal einen Eindruck. Fotos vom Unterwasserschiff etc. werden folgen. Ich bin jetzt drei Wochen auf See (dienstlich), und kann mich deswegen nicht melden.
Natürlich will ich das stehende Gut erneuern, keine Frage, nur: Kann sich ein Draht so weit recken? Genau so bei den Wülsten: Es wird sich ja jemand was dabei gedacht haben, so einfach knallt man die Dinger ja nicht drunter. Meine Intention ist auch weg damit, aber es könnte ja sein, dass eine(r) schreibt: Mach das blos nicht weil der Kahn dann sofort bei 3 Bft. krängt wie nichts Gutes.

Dui hast sicherlich recht, der Vire ist ansich ein guter Motor, nur leider etwas laut und dieser dort lässt auch unter sich. Ich vermute, dass erheblicher Renovierungsbedarf auch dort besteht. Wie man auch sehen kann ist er zwar (gerade so) passend, aber eben doch sehr groß. Ich würde lieber was kleineres haben. Aber scheun wir mal.
Ich werde mal wieder berichten.
Viele Grüße
Martin

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Beitrag von vindoede » Freitag 14. September 2007, 07:58

Oha,

das sieht nach Baustelle aus.

Das viele vergammelte Holz lässt auf viel Feuchtigkeit im Schiff schliessen.
Da mussst Du wohl ran. Das durchgerottete Kajütschott wirst Du wohl teilweise ersetzen müssen.

Den VIRE würde ich überholen oder durch einen überholten gleichen Motor ersetzen.

Beim stehenden Gut würde ich doch noch einmal genau untersuchen, ob da nicht irgendwo die Struktur aufgegeben hat. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Wantenspanner irgendwann mal durch neue längere ersetzt worden sind.

Den zusätzlichen Ballast würde ich entfernen. Die Anfangsstabilität des Bootes ist jetzt sicher höher. Mehr Gewicht und eine durch das tiefere Eintauchen breitere Wasserlinie vermitteln sicher einen steiferen Eindruck.
Dafür ist das Boot aber sicher nicht konstruiert. Eine geringe Anfangsstabilität ist Vindö typisch und gut getrimmte intakte Segel sorgen auch bei etwas mehr Wind für ein ungetrübtes Vergnügen und flotte Fahrt.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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