Es tropft rein...

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Es tropft rein...

Beitrag von hafergaertner » Sonntag 7. Mai 2017, 19:34

Moin,

ich habe bei meiner Vindö 65 (von 1977) drei Stellen, an denen es deutlich reintropft:

* vorderes Fenster Backbord: Wohl einfach zu beheben, muss ich neu eindichten
* Fenster über Salontisch: eben dito.

Blöd ist, dass es bei mir über der Pantry reintropft, zusätzlich läuft das Wasser in die Achterkabine. Es sind ziemliche Mengen, die da zusammenkommen :-(

Hat jemand evtl. einen Tipp für mich - außer Schlauch drauf halten und schauen, was passiert, fällt mir wenig ein. Blöd ist halt, dass das Wasser erst nach 2-3 Stunden Regen unten ankommt....
Bevor ich nun alles außeinanderreiße....

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Beitrag von windjob » Montag 8. Mai 2017, 13:46

Mit Schlauch drauf halten wirst Du vermutlich wenig erreichen. Regenwasser ist halt wesentlich weicher als Leitungswasser. Ich hatte das mehrfach erfolglos versucht. Wasser sucht sich seine Wege und die sind verschlungen. Ein Bootsnachbar hatte das Problem Wasser im Salon dies kam drei Meter weiter hinten am Niedergang rein und floss dann unter der Deckenverkleidung weiter bis es einen Weg in den Salon fand.
Hier ist leider viel Geduld gefragt. Sorry, dass ich nicht mehr dazu sagen kann.

MuS

Klaus

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Beitrag von TomM » Montag 8. Mai 2017, 16:12

Einen Anhaltspunkt kann man bekommen, wenn man nach einem Regentag das Deck beim Trocknen beobachtet. Dor, wo es länger Nass bleibt verbergen sich oft die kleinen Probleme. Muss nicht - zeigt aber zumindest mal eine Richtung.

Typische Vindö Punkte sind, Deck zu Aufbau, Deck zu Süllrand und manchmal alle wo Durchbrüche sind - Heizungskamin, Püttinge, Kabeldurchbrüche usw.

Die V65 hat sicher, wie alle anderen Vindö ein dünnes GFK Deck, das mit Teak belegt ist - hier verbirgt sich oft auch ein Geheimnis - die Schrauben mit denen das Teak befestigt ist gehen meist durch und hier kann ein Problem sein. Aber das Wasser läuft halt leider, wie Klaus es sagt, unter dem Teak in alle möglichen Richtungen davon um dann irgendwo heraus zu tropfen.
so long -> Tom

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Beitrag von hafergaertner » Dienstag 9. Mai 2017, 08:09

Danke für die Info, den Tipp mit den nassen Stellen werde ich mir merken und das anschauen. Ich habe mal drei Fotos, um mein Problem zu verdeutlichen:

Hier sieht man schön, wo das Wasser reinkommen, die Laufspuren sind mittlerweile auch zu erkennen.

Bild
Bild

Der untere Absatz liegt auf Höhe des Laufdecks, der Wassereinbruch ist also weiter oben. Das Fenster selbst ist dicht (sitzt noch weiter oben und ist trocken, außerdem bereits neu eingedichtet).

Hier mal zum Vergleich der Bereich von außen:

Bild

Wasser findet sich auch unterhalb des hinteren kleinen Fensters in der Achterkabine.

Bisher habe ich folgendes gemacht:
* alle drei Fenster raus und neu eingedichtet
* Stoßkante zum Laufdeck neu verfugt, ebenso die Stoßkanten am Aufbau/Oberdeck
* Teakdeck im Bereich des Niedergangs (gleiche Höhe wie Stoßkante Oberdeck) raus und neu rein

So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Auffällig ist, dass das Wasser nach ca. 1 Stunde Regen kommt (vorher ist alles trocken), dann aber massiv. Selbst leichter Regen befördert gut einen Liter pro 3 Stunden rein ..... :-(

KaiH
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Undichtigkeit

Beitrag von KaiH » Dienstag 9. Mai 2017, 12:25

Hallo,
es könnte am Stabdeck vorn vom Kajütaufbau liegen ,wenn das Regenwasser so lange braucht. Es läuft zwischen Teak und Sperrholz und sucht sich seinen Weg entlang der Verbindungsfugen bis es eine Möglichkeit findet. Also die Fugen vom Stabdeckdach gründlich absuchen.
Viel Spaß und Erfolg

Grüße Kai

Uli Löbe
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von Uli Löbe » Mittwoch 9. August 2017, 14:51

Moin Moin,

bis vor circa zwei Wochen hatte ich genau das gleiche Problem ... nur nicht in diesem Ausmaß. Im Vorschiff - steuerbord - unter dem Fenster lief immer nach längerem oder stärkerem Regen (was oben in Dänemark keine Seltenheit zu sein scheint!) Wasser in das Schwalbennest im Vorschiff. Nicht viel ... aber ärgerlich!

Insgesamt hatte ich drei Propfen im Teakdeck im Verdacht, um die herum das Wasser auch immer etwas langsamer verdunstete als bei allen anderen Propfen im Deck. Ich habe alle drei geöffnet, die Schrauben herausgenommen, die Löcher vorsichtig mit Epoxid verfüllt, die Schrauben in das noch nicht harte Epoxid wieder eingedreht und neue Propfen aufgesetzt.

Seit dem ist das Schiff (Vindö 50) trocken!

Liebe Grüße - Uli Löbe

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Re: Es tropft rein...

Beitrag von hafergaertner » Donnerstag 10. August 2017, 21:41

Hallo Uli,

bei mir war es genauso: 4-5 Pfropfen waren undicht, Epoxi rein und seitdem ist gut.

Uli Löbe
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von Uli Löbe » Montag 28. August 2017, 15:57

Hallo "Hafengaertner"!

Freut mich, dass Du kurz bestaetigt hast, was ich hier geschrieben habe! Mein Teakdeck ist frisch verfugt und nirgendwo bilden sich beim Trocknen irgendwelche Stellen, die länger brauchen, bis sie trocken sind. Doch die Propfen im Deck sind immer ein Schwachstelle, an denen das Wasser seinen Weg findet.

Ich jedenfalls habe ich mich richtig gefreut, dass ich genau die richtigen gefunden, ausgebohrt und ersetzt habe!

Liebe Grüße und immer die berühmte Handbreit unter dem Langkiel! :-)

Uli Löbe

eagle
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von eagle » Sonntag 20. Januar 2019, 13:42

wir haben auch eine Vindö 65 (seit mehr als 20 Jahren) und hatten vergleichbare Probleme. Die Ursachen waren bei uns:

- undichte Propfen und Vergussnähte im Kajütdeck
- Decksdurchbrüche (Püttinge Rigg, Relingsstützen, Schrauben Genuaschienen
- Undichtigkeiten im Kajütaufbau: die Mahagonieelemente bauen aufeinander auf, an den Stößen zwischen den Elementen
bilden sich
manchmal kleine Risse, bei uns insbesondere im vorderen Bereich des Aufbaus und ebenfalls über der Pantry. Diese Risse habe
ich mit Epoxy sorgsam abgedichtet.
- die Teakplatten des Cockpitsüllrands (Mittelcockpit) sind auf die GFK Basis aufgeschraubt, hier sind die Propfen häufig nicht mehr dicht und die Schrauben sind nicht mehr richtig eingedichtet

Mit der Beseitigung dieser Ursachen haben wir unser Schiff wieder dicht bekommen. So selbstverständlich es klingt: am besten ist wohl, sich das Schiff außen von vom Bug bis achtern sorgsam durchzusehen und zu überlegen, wo überhaupt Wasser eindringen könnte. Dann sollte man unten hinter die Verkleidungen sehen und prüfen, wo Wasser durch die GFK Hülle dringen könnte (Durchbrüche, Stöße GFK Aufbau/Kajütholzdeck)

Unsere Erfahrung: die Sache erfordert Mühe und Aufmerksamkeit, ist jedoch durchaus lösbar!

Viel Erfolg

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Re: Es tropft rein...

Beitrag von Hans Werner » Montag 21. Januar 2019, 15:02

Noch ein kleiner Tipp auch ich habe hatte das Problem . Die Verursacher sind bekannt.
Wenn es möglich ist nehme ich die Teakleiste hoch - Kontrolle ob Rott sich unter der T.Leiste gebildet hat. Wenn Ja dann alles entfernen und mit Epo ausgleichen. Nach "Trocknung " Leiste wieder einsetzen in die alten Schraubenlöcher Epo mit einer Spritze eingeben und einer Nadel (alte Fahrradspeiche) nachdrücken ca 3- 4 Hübe dann kommt auch so hoffe ich das Epo auch in alle Ecken der alten Bohrlöcher. Gleich im Anschluss Teakschraube einsetzen Diese solle etwas stärker sein als die alte Schraube ,( SVB Bremen im Katalog)
Im Anschluss gleich den T. Stopfen der zusätzlich unten angeschliffen ist einsätzen.
Mit dem angeschiffenen T.Stopfen ist der Halt in dem vorher mit dem 10mm Forstnetbohrer geborgen Loch besser. (Aber nicht durchbohren) Nach dem Aushärten erfolgt dann das ausspritzen der
Fugen Mit diesen Arbeiten habe ich den bisher größten Erfolg gehabt
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von TomM » Montag 21. Januar 2019, 15:53

Es gibt bei Behn spezielle Schrauben mit flachen Köpfen. Sehen aus wie Dachpapp Nägel.
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von Hans Werner » Montag 21. Januar 2019, 16:08

Hallo Tom die von SVB sind auch abgeflacht und im "Gewindegang " etwas breiter.
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RalfB
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Re: Es tropft rein...

Beitrag von RalfB » Freitag 15. Februar 2019, 14:55

Leider sind die verdeckten Folgen dieser Undichtigkeiten nicht unerheblich. Bei meinem neuen Projekt - Teezeit -Vindö 50S Bj. wohl zwischen 1974 und 1976 mit Balsakern im Sandwich-Deck, bin ich gerade dabei, das Deck von Grund auf zu überholen. Ich habe sie als Projekt mit bereits entfernten Teakdeck und teilweise entkernten Cockpit im Mai vergangenen Jahres erworben. Die Feuchtigkeitsmessung des Decks hat diverse feuchte Stellen ergeben. Trotz durchgängiger Lagerung seit 2 Jahren in einer trockenen Halle ist die Feuchtigkeit nicht verflogen, so dass hier dringend Handlungsbedarf besteht, bevor das neue Teakdeck darauf kommt. Ich werde versuchen, Fotos dieser Sanierung hier einmal einzustellen. Zustand beim Erwerb
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