Teak neu verlegen? Fugen abdichten? Sandwichkern sanieren?

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

Moderatoren: vindoede, Moderatoren

Antworten
aliento-berlin
Ruderer
Ruderer
Beiträge: 15
Registriert: Montag 23. März 2015, 19:17
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Teak neu verlegen? Fugen abdichten? Sandwichkern sanieren?

Beitrag von aliento-berlin » Montag 29. Februar 2016, 14:29

Hallo,

das Teakdeck meiner Vindoe 32 (Bj 1976) braucht offenbar eine Runderneuerung. Die alte Fugenmasse habe ich entfernt. Nun frage ich ich, ob da nicht nich mehr zu machen ist. Konkret denke ich über diese drei Themen der Deckssanierung nach: die Neuverfugung, die schwimmende Verlegung der Teakleisten an Deck und eine eventuell nötige Sanierung des Sandwichkerns. Im Einzelnen:

1. Neuverfugung: Welche Dichtmasse?

Hier im Forum gibt es viele Hinweise, dass Vindoes mit Silikon verfugt wurden. Ich habe die Feuerprobe gemacht und etwas alte Dichtmasse angezündet. Silikon soll laut Hinweisen in Foren zu weißer Asche verbrennen. Demnach müsste die Fugenmasse bei meiner Vindoe eigentlich etwas anderes sein. Nur was?

Ganz klar Silikon ist dagegen die Dichtmasse unter den Seerelingfüßen.

Dass mein Teakdeck irgendwann einmal neu verfugt worden wäre, lässt sich ausschließen. Die Fugen zwischen den Teakstäben sind 3mm breit, die Fugen zu den "Teakrahmen" um die Kajüte und die Fußreling sogar nur 2 mm.

Die alte Fugenmasse war zwar schon leicht spröde, aber dafür immer noch ziemlich elastisch. Allerdings war ihre Haftung nicht mehr in allen Fugen überzeugend. Streckenweise konnte ich das schwraze Zeug einfach aus der Fuge herausziehen.

2. Montage: Verkleben statt Schrauben?

Noch sind die Teakstäbe an Deck verschraubt. Aber ich denke darüber nach, sie abzuschrauben und dann auf dem Sandwich-Deck aufzukleben. Die Schrauben zu entfernen, macht zwar viel Arbeit, aber im Ergebnis wäre das GFK-Deck unter dem Teak eher dicht. Hier suche ich praxiserprobte Tipps zu diesen Fragen:

- Kann man die Teakleisten so einkleben, wie sie im Original sind (also als "L"-Profil)?
- Oder müssen die Fugen für das Verkleben unbedingt bis zum GFK-Deck durchggehen?
- Wie sorge ich dann beim "neu" Verlegen am besten dafür, dass die zum Rechteck-Profil gefrästen Teakstäbe den richtigen Abstand zueinander haben?
- Welchen Kleber nimmt man für das schwimmende Verlegen der Teakstäbe?
- Wie dick wird der Kleber aufgestragen?
- Wie stelle ich beim Verlegen sicher, dass alle Leisten am Ende das gleiche Niveau (relativ zum GFK-Deck) haben?
- Und wie muss man die Teakleisten an der Unterseite für den Kleber vorbereiten?

3. Sanierung Sandwich: Prüfung des Sandwichkerns im Vordeck?

Die alte Fugenmasse konnte ich teils auf überlängere Strecken einfach aus dem Deck ziehen. So richtig gehalten hat die Dichtungsmasse also nicht mehr in allen Fugen.

Nun bin ich skeptisch, ob nicht doch über die Jahre Wasser in das Sandwichdeck eingedrungen ist und dort für eine Delaminierung der drei Schichten gesorgt hat. Hinzu kommt, dass man in der Bugkajüte beobachten kann, wie das Vordeck leicht nach unten "ausbeult", wenn jemand über das Vordeck läuft. Dieses Ausbeulen ist nicht besodners stark ausgeprägt, aber doch deutlich zu sehen. Was tun?

- Kann man hier mit einem Feuchtemesser mehr Gewissheit erreichen?
- Oder hilft hier nur, ein Loch zu bohren und nachzuschauen?
- Oder sollte ich gleich großflächig den Deckel öffnen, weil im Sandwichkern auf alle Fälle etwas "faul" ist und ein neuer rein muss?
- Oder reicht es, das Deck mit senkrechten Kanälen bis zur unteren GFK-Schicht zu durchlöchern und diese mit Epoxi aufzufüllen?

Für hilfreiche Tipps bin ich allen sehr dankbar,
Rüdiger

Benutzeravatar
TomM
Administrator
Administrator
Beiträge: 2255
Registriert: Sonntag 2. Februar 2003, 05:17
Wohnort: Wanambi auf See
Kontaktdaten:

Beitrag von TomM » Montag 29. Februar 2016, 16:31

Moin Rüdiger,

warum kann man auf Grund der Fugenbreite ausschließen, dass mal neu verfugt wurde?

Die Weiße Asche ist in der Tat ein Zeichen für Silikon - nur, keine weiße Asche heißt nicht zwingend kein Silikon. Es kann sein, dass der Rußanteil im Silikon hoch genug ist und Deine Flamme zu kalt ist um den Kohlenstoff zu verbrennen, dann bleibt es kokelig grauschwarz.

Was dann hilft ist sehen ob es weiter brennt, kleine bläuliche Flamme mit starken Geruch nach SO2 ist kein Silikon. Silikon selbst brennt schlechter als PUR.

Anders und Heiner haben ihr Silikondeck neu verlegt und geklebt - die können Dir dazu was sagen.

Sandwichkern: Der von 1976 wird noch Balsaholz sein. wenn das Teak runter ist wirst Du beim klopfen/drücken hören und sehen ob das delaminiert sind, im Zweifel eine "Ecke" aufschneiden und reinsehen.
so long -> Tom

Wissen ist Macht - Macht nichts
(Heinz Erhardt)

aliento-berlin
Ruderer
Ruderer
Beiträge: 15
Registriert: Montag 23. März 2015, 19:17
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von aliento-berlin » Dienstag 1. März 2016, 10:57

Moin Tom,

vielen Dank für Deinen Hinweis zum erweiterten Silikon-Test. Aus reinen Interesse werde ich noch einmal ein bisschen rumzündeln und die alte Fugenmasse auf die Probe stellen. Im Grunde steht meine Entscheidung für das silikonhaltige Sea Line 100 als neue Dichtmasse für die Fugen (fast) fest. Diese Entscheidung gründet vor allem auf den verschiedenen Ratschlägen und Erfahrungsberichten hier im Forum. Dafür allen herzlichen Dank!

Beste Grüße
Rüdiger

Antworten