Fragen zu Vindö-Refit - Ich helfe gern

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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TomM
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Beitrag von TomM » Mittwoch 20. Januar 2016, 04:08

Heinz,

die Hälfte meiner Erfahrung stammt aus meinem Berufsleben in der Dichtstoffentwicklung. Die andere Hälfe aus meinem Berufsleben im Bereich Spezialreinigung.

Ich weiß es, ohne Prüftechnik ist manches kaum zu glauben. Es ist aber so, das kannst Du mir glauben.

Bei manchen Verfahren ist die Haltbarkeit des "Drumherum" so schlecht, dass man die Fehler im Dichtstoff oder der Vorbereitung nicht wahrnimmt weil der defekt andernorts auftritt. Und es gibt leider unzählige Urban Legends, wie die Entfettung mit Aceton oder die Vermeidung von Dreiflankenhaftung. Gerade moderne Silikone haben derart gute E-Module, dass sie mit der Kerbwirkung bei der Dreiflankenhaftung kaum ein Problem haben. Das ist nur bei Hochmodulmassen der Fall, die wenig Dehnung haben und schnell einreißen. Damit sind wir wieder bei den Vor- und Nachteilen...

Glaub es mir, wir haben Silikon gehasst, weil wir mit Polysulfid oder Polyurethan keine Chance hatten Haftung aufzubauen. Trotzdem ist die Decksverfugung mit Silikon extrem haltbar. Denke mal wie lange das Deck einer Vindö mit Silikonverfugung durchhält und wie schnell dagegen ein Sikaflex verfugtes Deck in die Knie geht.
so long -> Tom

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Beitrag von TomM » Mittwoch 20. Januar 2016, 04:14

Ach so, ja, Heinz Bei der Idee mit Epoxi am Aufbau hoch zu gehen wirst Du Schiffbruch erleiden. Der Aufbau muss sich zum Deck hin (wenn auch minimal) bewegen können.

Am besten alles raus, gut schleifen und entfetten, dann mit 2K Lack die Kanten lackieren und danach das Deck drauf und mit Silikon versiegeln. Dann bekommst Du keine Öleinwanderung in das Mahagoni und solltest weniger Probleme haben.

Du kannst aber auch Deine eigenen Erfahrungen machen. Dann kratzt Du halt binnen 2 Jahren alles noch mal ab... Haben fast alle hinter sich die eine Vindö haben oder hatten.
so long -> Tom

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Beitrag von kiwi » Mittwoch 20. Januar 2016, 19:54

Hallo und guten Tag,

danke für die Infos. Profitiere gerne von diesen/Euren Erfahrungen.!
Gibt es Empfehlungen hinsichtlich der Silikone (herkömmliche Silikone aus dem Fliesenbereich/Profiqualität) und des 2K Lackes?
Werkzeuge zum Abziehen, Entfugen, Schleifen trödeln nach und nach ein. Zur Zeit ist es in meiner Zelthalle trotz Hallenheizer eh viel zu kalt.

gruß
heinz
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Beitrag von windjob » Mittwoch 20. Januar 2016, 21:02

Heinz,

mit dem Badezimmer Silikon kommst Du hier nicht weiter. Rede mal mit Georgius in Bremen, die haben Erfahrung. Ich habe bei meiner V50MS das Teak über der Kajüte neu verfugt. War nach 10 Jahren noch astrein. Damals noch mit CAF50 von Georgius. Das neue Teaklaufdeck wurde mit Sikaflex verfugt. In der Zeit schon mehrfach repariert. Das Boot lag in GR für die Breiten ist Sika ungeeignet. Die Verbindung Teakdeck Kajüte habe ich mit Sealine100 verfugt. Dürfte wohl vergleichbar zu CAF50 sein.
Wie gesagt, Georgius ist eine gute Adresse auch was die Beratung betrifft.

MuS

Klaus

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Beitrag von kubik » Donnerstag 21. Januar 2016, 08:35

Moin Heinz, waraum kauft Du dir eine Vindø wenn Du auf billig machst.
Ich bin zu arm um mir was schlechtes zu gönnen.

Gruß von der Elbe


JK

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Fugenmasse

Beitrag von mad0815 » Donnerstag 21. Januar 2016, 13:08

Ich kenne nur WKT und Sealine 100, wenn es Silikon sein muss. Da WKT deutlich teurer ist, verwenden wir Sealine 100, gibt es bei Georgius oder im Pantera Onlineshop (dort bei größeren Mengen oder für gewerbliche Abnehmer ziemlich günstig)
Gruß,
Martin
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Fugenmaterial

Beitrag von kiwi » Donnerstag 21. Januar 2016, 15:08

Hallo,

Danke für die verwertbaren und qualifizierten Info´s zum Fugenmaterial!

@ kubik

Möglicherweise bist Du versehentlich im falschen Themenbereich gelandet oder hast vielleicht was falsch interpretiert beim drüberlesen. Zum Absaugen habe ich den Festool Spezialsauger Cleantec CTH bestellt zum Festool Rotex 125 FEQ Plus. welchen ich mit Abranet nutze.

Gruss
heinz
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Beitrag von mad0815 » Donnerstag 21. Januar 2016, 15:52

Wir benutzen den Protool VCP 171 E-L als Staubsauger sowie auch Rotex 125 und Abranet - leider nicht ganz günstig aber absolut empfehlenswert für Schleifarbeiten (und Polieren !) aller Art :smile:
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Beitrag von TomM » Donnerstag 21. Januar 2016, 16:06

Wo kann man denn an einer Vindö22 mit einem 125er Teller schleifen? Das ging ja schon bei der 32er nur am Lukendeckel und an der Lukengarage.

Ein Deltaschleifer und ein Schleifklotz (einen aus Kork nehmen) für die Hand reicht nach meiner Meinung völlig aus.

Zum Silikon,

natürlich kann man Sealine WKT oder was auch immer nehmen. Ein ordentliches Fenstersilikon tut das gleiche (Glaser fragen) und kostet die Hälfte. Es geht um UV Beständigkeit und minimalen Füllgrad des Polymers. Wenn man ein transparentes nehmen könnte tut es sogar das Sonderangebot vom LIDL. bei den farbigen Varianten weiß man leider nicht genau wie und vor allem wie viel Pigmentiert wurde.

Lasst euch nicht immer von großen Namen blenden!

Wer Werkzeuge nur einmal im Jahr benutzt kommt auch mit billigeren Alternativen zum Ziel. Nur bei Dauernutzung lohnt die Anschaffung von teurem Werkzeug. Die Ergonomie ist wichtiger als der Markenname.
so long -> Tom

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Erfahrungen sammeln

Beitrag von kiwi » Donnerstag 21. Januar 2016, 18:25

Hallo,
danke für dei Beteiligung und Anstöße.
Das Vindö Projekt mach ich mit meiner 14jährigen, segelbegeisterten Tochter als Trainings- und Übungsprojekt. So kann sie neben Schule und Theorie auch das Eine oder Andere handwerklich zu ihrem ersten Boot lernen. So die Hoffnung. Ich selbst komme beruflich nicht aus dem maritimen Bereich bzw habe in Bezug auf Materialanwendungen keine Erfahrungen. Deshalb suche ich Infos und Erfahrungen aus verschieden Quellen. Das finde ich immer wieder bereichernd. Beruflich hatte ich auch schon einmal vorm Studium mit einem Schleifklotz Bekanntschaft machen dürfen. Das war noch in der Steinzeit als ich Industrie- u, Urmodellbauer/Formenbau lernte. Neben Holz-, Metall- und Kunststoff Ver-und Bearbeitung war sehr viel Handarbeit neben CNC drehen, fräsen usw. notwendig. Habe mal - ich glaube es war 79/80 einen Bandschlefen von B&D im Freizeitbereich genutzt. Der hielt sogar ein 3/4 Jahr - meine ich- durch. Mein Freund hat den gleichen heute (nur für die Statistiker) noch alle drei Jahre einmal für 1Min im Einsatz. Und das ist auch genau so undvöllig ok. Für ihn!
Bin mir nicht wirklich sicher wie lange ich mit meinem selbsthergestellen Schleifklotz zum Ab- bzw Anschleifen /Polieren des Rumpfes benötigen würde. Hab für meine Tochter auch eine Gesichtsschutz, Atemmaske besorgt in sehr guter Qualität. Eine Schleiferbrille und ein Halstuch würden auch reichen. Falls man eine Kante an einem abgelängten Brett entgratet. Für n Loch im Regalbrett reicht auch n Bohrer aus einfachem Werkszeugstahl vom Discouter. Da stimme ich gerne zu.
Also lese ich und lerne gerne Neues dazu.

gruss h
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Werkzeug

Beitrag von mad0815 » Freitag 22. Januar 2016, 11:15

Kann ja jeder halten wie er möchte, und natürlich gibt es auch günstigeres Werkzeug, das was taugt. Aber wenn nach persönlichen Erfahrungen gefragt gefragt wird, kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, mehr Geld auszugeben wenn man weiß was man will. Ich habe auch mal mit nem Baumarktschleifer angefange, benutze inzwischen aber meinen Rotex 125 jetzt seit 3 Jahren häufig und aufgrund des zuschaltbaren Exzenters für alles was so anfällt - von ÜW-Schiff polieren bis "mal schnell" ne dicke Schicht Epoxy oder Antifouling wegschleifen und das sowohl für Nass- wie auch für Trockenschliff. Für kleinen Schleifarbeiten benutze ich noch den Multimaster mit Deltaaufsatz oder Schleiffinger. Nachdem ich zuerst auch größere Mengen normales Schleifpapier verbraucht habe, bin ich dann aufgrund eines Tipps in einem anderen Forum auf Mirka Abranet umgestiegen - das ist erheblich besser, was Standzeit und Schleifleistung betrifft, gerade auch bei sehr feinen Körnungen und z.B. bei Epoxy oder Polyesterschliff.
Gruß,
Martin
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Re - Fugium

Beitrag von kiwi » Freitag 22. Januar 2016, 11:49

Hallo,
ja das ist richtig. Sollte auch nicht in einen Markenwettbewerb abtrifften. Mir war die rethorische Frage eines Kommtentares wohl nicht zugänglich. Da ich auch ein Leben neben der Vindö habe/hatte und dementsprechend eine Werkstatt entwickelten sich aus 40 Jahren Umgang damit auch Vorlieben. Ob sich gerne jemand ausstattet mit einer Roubo Werkank, moxon wise, leg wise ist jedermann selbst überlassen. Früher reparierte ich meinen Motorradmotor auch auf m Küchentisch. Das führte auch zum Ziel. Das hat natürlich keine Allgemeingültigkeit und ich habe nicht den Anspruch jemanden davon zu überzeugen, daß ich der Hüter der Wahrheit wäre. Noch das ich allein wüsste was wirklich richtig "Richtig" sei. Dieses Feld überlasse ich gerne anderen. Dafür fehlt mir die Zeit. Bisher konnte ich von dem Austausch nur profitieren und für mich Neues in unser Projekt einbeziehen. Darum lese ich gern was von euch und danke im voraus für jede Anregung.
P.S. Ich verkaufe keine Werkzeuge :smile:
Gruss
heinz
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Werkzeug

Beitrag von mad0815 » Freitag 22. Januar 2016, 12:16

Ich auch nicht und Geld habe ich natürlich auch nicht zu verschenken :grin:

Es gibt ja auch Bereiche, wo man für relativ wenig Geld was ordentliches bekommt. Ich habe mir z.B. von einem Kollegen aus Tschechien eine Narex 2-Gang Bohrmaschine mit Röhm Spannfutter mitbringen lassen, die gibt es dort für ca. 80 Euro! Die Firma gehört ja Festool, hat bisher auch Protool Maschinen produziert und ist in Tschechien ein Name wie hier Bosch - top Gerät!

Markenfetischismus ist bestimmt nicht angesagt, aber aus eigener Erfahrung ist es frustrierend, wenn man wegen eines schlecht funktionierenden Werkzeugs endlos irgendwo dran rum muckelt oder es einfach nix wird, deshalb meine vielen Worte dazu :roll:

Das war es jetzt auch zu dem Thema von mir - versprochen!
Gruß,
Martin
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Beitrag von kiwi » Freitag 22. Januar 2016, 14:06

:daumen:
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Beitrag von TomM » Sonntag 24. Januar 2016, 08:41

Ach Martin,

dass Abranet extrem gut ist und eine lange Standzeit hat ist doch unumstritten.

Wenn einer den Aufbau einer Vindö 22 schleifen möchte ist er mit der Hand oder einem ordentlichen Deltaschleifer besser dran. Da muss nicht Fein draufstehen. Ich hab hier eine Fein Poliermaschine, klar das Din ist unkaputtbar und professionell, So professionell, dass es eine Anlaufverzögerung hat die dazu führt , dass sie regelmäßig denen aus der Hand fliegt, die sie ausleihen.

Mein alter "grüner" Excenterschleifer von Bosch hat nun bald 30 Jahre auf dem Buckel. den gabs mal für 69 Euro im Angebot. Der alte Metabo Deltaschleifer (war der erste den es gab) hat sein Hartgummiklötze mittlerweile zerlegt Irreparabel!

Die billige schlecht gelagerte Akku Bohrmaschine zu 19 DM machte mit dem ersten Akku heute noch. Zwischendurch ist teures Markengelumpert schon über dem Jordan. Die Oberfräse brauche ich einmal im Jahr...

Lange schreibe, kurzer Sinn, Es kommt drauf an was ich tun will und wie das Werkzeug in der Hand liegt nicht welcher Name drauf steht!
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