Vindö 40 Kauf - Bitte um Rat & Hilfe

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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Erik
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Vindö 40 Kauf - Bitte um Rat & Hilfe

Beitrag von Erik » Mittwoch 13. Mai 2015, 13:44

Ich denke darüber nach eine Vindö 40 Bj. 1974 zu kaufen. Ich habe Sorge, einen Fehler zu machen, da sich das Teakdeck am Bug auf ca 0,5m2 abhebt (ca. 0,5cm). Der Eigner sagte mir, dass sei kein großes Problem. Man müsste die Stopfen lösen und das Deck neu verschrauben.
Ist das so einfach ?
Es ist weiterhin das erste Teakdeck und die Fugen stehen da. 2 mm vor. Ist erfahrungsgemäß noch genügend Masse vorhanden um das Deck "einfach" abzuschleifen ?

Außerdem hat die Vindö noch einen Holzmast mit Rollreff. Hat jemand Erfahrung damit ? Bringt ein Holzmast Nachteile mit sich ?

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TomM
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Beitrag von TomM » Mittwoch 13. Mai 2015, 16:43

Erik, zum abgehobenen Teak kann ich nichts sagen.

Die Silikonfugen, die 2mm hervor stehen sind sicher kein Problem, das Original Teak hat etwa 13mm Dicke, die überlebst Du nicht.

Wenn Du aber sanierst, dann richtig, Teak abschrauben, Dickten Hobel, Kanten säubern und dann flächig aufkleben. Heiner hat das gemacht, Albatros so weit ich weiß auch, die können Dir mehr sagen.

Wichtiger als das abgehobene Teak ist wie es drunter aussieht, 1974 war noch Balsa Sandwich, das kann nass und Rott sein, kein Drama aber viel Arbeit,

Und noch viel wichtiger, die Aufbauten, in den Rundungen nichts schwarzes? Alle Verleimungen fest? Schwarze Stellen am Übergang Cockpitsüll Kajütaufbau, am Übergang Teak Aufbau oder Cockpitsüll?

Lukendeckel, Schiebelukgarage?

Der Rest ist Arbeit aber machbar - Vindö ist eh eine Dauerbaustelle, aber nicht nur Vindö! Wer Ruhe will braucht kein Schiff, der ist im Garten besser aufgehoben.
so long -> Tom

Wissen ist Macht - Macht nichts
(Heinz Erhardt)

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Beitrag von windjob » Mittwoch 13. Mai 2015, 17:10

Erik,

das Problem mit dem Teakdeck ist, wie es darunter aussschaut. Bei uns war alles rott und das Holz ist gesplittert. Da wäre ich vorsichtig. Wie Tom auch sagt, mal nachschauen wie das Sandwich ausschaut. Erfahrungsgemäss ist da Wasser eingedrungen. Dies würde ich von einem Fachmann prüfen lassen.

MuS

Klaus

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Beitrag von vindoede » Donnerstag 14. Mai 2015, 08:35

Moin Erik,

herzlich willkommen im Vindö-Forum.

Eine Vindö 40, BJ 74, Holzmast - das finde ich zunächst mal überraschend und ich habe so eine Konfiguration noch nie gesehen. Das soll aber nichts heissen, denn bei Vindö war eigentlich ALLES möglich.

Zum Deck wurde schon einiges gesagt. Die Teakstäbe haben sich ja nicht ohne Grund gelöst. Aus irgendeinem Grund halten die Schrauben nicht mehr.

Natürlich kann man jetzt etwas grössere Schrauben reindrehen und neue Proppen einsetzen. Das beseitigt zunächst mal optisch den Fehler.

Damit würde ich mich aber nicht zufrieden geben wollen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir berichten, dass man diese Stellen immer wieder anfasst. Wenn die V-40 tatsächlich BJ. 74 ist, dann hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Balsa Sandwich. (Vindö hat ab 1976 in allen Typen Schaumkerne verbaut. Das betrifft nur das Deck. Die Rümpfe sind immer Vollaminat)
Anders kann dazu sicher noch etwas sagen.

Wirklich beurteilen kann man das nur vor Ort. Meine Empfehlung ist da immer: "Nimm einen Profi mit"
Gruss aus Flensburg
Heinrich

Erik
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Beitrag von Erik » Donnerstag 14. Mai 2015, 18:57

Danke schonmal !
Wie könnte ich denn feststellen, ob Schaum oder Balsa im Deck sind?
Des Weiteren ist das Deck bei Begehung bombenfest und da schwingt nichts.

Und wie ist denn grundsätzlich der Aufbau (von oben nach unten):
1: Teak 13mm
2: Trägerholz (?)
3: gfk (wieviel mm?)
4: Balsa oder Schaum (wieviel mm?)
5: gfk (wieviel mm?)

Der Mast aus Holz wurde auf Wunsch des Eigners erstellt.

Danke !
Erik

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Beitrag von vindoede » Freitag 15. Mai 2015, 09:01

Moin Erik,

geh mal von Balsa aus.

das Teak dürfte im Ursprung 13-15mm sein und die Teakstäbe liegen direkt auf dem Deck.
gfk oben hat 3-4mm, gfk unten 5-7 und der Kern hat 12mm

Diese Angabe beziehen sich auf meine persönlichen Erfahrungen mit einer 50er, BJ 74
Gruss aus Flensburg
Heinrich

Erik
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Beitrag von Erik » Sonntag 17. Mai 2015, 13:17

Moin Moin,
so - die mögliche Entscheidung die Vindö zu kaufen rückt näher.
Daher gestern diese nochmals ausgiebig angesehen und leider muss ich sagen, dass die gesamte Backbordseite doch eher "federt", d.h. Das Deck sitzt entweder nicht fest oder es ist in sich weich.
Ist das ein klares Indiz für z.B. Wasser im Balsaholz ? Das Boot hat sogar etwas Schlagseite nach backbord- kann es sein, dass das evtl. vom Wasser im Sandwichdeck kommt ?
Vielen Dank für Eure Antworten

Und: Wenn das der Fall sein sollte - kann man so eine Sanierung mit eigener Kraft (bin eigentlich begabt) hinbekommen ? Mit welchem Aufwand Zeit/Geld müsste man rechnen ?

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Beitrag von windjob » Sonntag 17. Mai 2015, 16:27

Erik,

Aufwand, Geld und Zeit ist schwer zu beurteilen. Mit einer Lochfräse reinschneiden und Stempel herausholen könnte den Zustand zeigen. Die Tatsache, dass der Eigner das Problem herunterspielt sagt aber schon einiges. Es ist alles eine Frage des Kaufpreises. Ich würde hier auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen. Ausser das Schiff ist extrem günstig, was ja auch aussagekräftig ist. Viel Arbeit ist es allemal.

MuS

Klaus

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Beitrag von vindoede » Montag 18. Mai 2015, 10:05

Moin Erik,

wie Klaus schreibt, ist das eine Frage des Preise, deiner handwerklichen Fähigkeiten und vor ALLEM, wieviel Zeit du persönlich investieren willst.

Natürlich kann das "Federn" durch verrottetes Balsa kommen - muss aber nicht. Es kan auch sein, dass sich nur die Teakstäbe vom Deck gelöst haben.
Wenn du dich oben auf dem Deck bewegst - federt es dann unten in den Schränken mit?

Machbar ist das Alles und ich würde das auch nicht dramatisieren wollen - ist halt viel Arbeit.

Auch ohne Glaskugel würde ich die Schlagseite mal nicht darauf zurückführen. Eine Vindö hat konstruktionsbedingt eine geringe Anfangsstabilität und schmeisst sich bei ungenauem Gewichtstrimm schnell mal auf die Seite.

Wie schon mehrfach angeraten würde ich an deiner Stelle unbedingt noch einen Fachmann zu Rate ziehen.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von adrian » Montag 18. Mai 2015, 14:04

Es sind doch so viele 40 er auf dem Markt. Schau dir doch vorher noch 1 oder 2 andere Boote an. So bekommst du ein besseres Gefühl. Ohne eine Wertung für dieses Boot, ein gesundes Boot ist meistens preiswerter als ein krankes.

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