Pinne und Spiel

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Pinne und Spiel

Beitrag von harald » Montag 23. Februar 2015, 21:17

Moin, letzte n Sommer fing das Spiel mit dem Spiel in der Pinne Ml wieder an (ist der Pinnenpilot doch kräftiger als Steuerfrau oder Steuermann?)
Gut dachte ich – wieder der Konus und die Passfeder. Schraube ml nachgezogen. Ging nicht. Dann eben locker und ausbauen. Lockern ging. Vorsichtshalber noch Crosscheck. Pinne belegt, gewaltsam am Ruderblatt gezogen – aha – dreht sich ein Parr Winkelgrade. Aber mit Welle!
Kann es ja nur der Gelenkkopf oben sein! Genau angesehen – kann eigentlich gar nicht halten!
Messingblock mit Bohrung für die Welle. Dann Querbohrung für die Pinnenachse. Die ist so versetzt dass die Ruderblattachse durchdrungen wird, dafür ist hier eine Nut eingefräst. Die sitzt aber – wohl auch wegen der Toleranzen, etwas entfernt von der Schraube. Sprich Formschluss ist da nicht!
Kraftschluss kann nur erreicht werden wenn der eingeschlitzte Messingblock mit den beiden ZÖLLIGEN (grmbl – wer hat den Schweden denn die angedreht?) Innensechskant zusammengepresst wird – bis die Reibung des Messingblocks auf der Edelstahlachse so groß wird, dass Drehmoment übertragen werden kann.
Wer die Dampfmaschinen seiner Kindheit mal zerlegt hat wird vielleicht bemerkt haben, dass Messing gerne für Gleitlager genommen wird.
Dieser Zollschraubenliebhaber der sich die Pinne ausgedacht hat dachte dann wohl, mit einem festgeklemmten Gleitlager kann man langfristig Drehmomente übertragen.
Um diesen Ingeniösen Fehltritt zu korrigieren wollte ich entweder links rechts oder Frontseitig M5 reinschneiden und Madenschrauben reindrehen, die sich dann auf der Ruderblattachse festfressen darf.
Frage nun – hatte das Problem schon einmal jemand? Auch eine Lösung gefunden? Die dann auch gehalten hat?
Bind ja nun nicht der geborene Schreiber – schon der Tageseintrag im Logbuch wird gerne in drei Worten abgehandelt – daher ein paar Bilder von dem edlen Teil. (Nicht das mit dem Pflaster! Das ist meine Hand!)
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Beitrag von TomM » Dienstag 24. Februar 2015, 02:34

Ich hatte das mal und es kam sporadisch immer wieder mal. Bei mir war es der Konus und die ganze Geschichte war immer mit Nachziehen der Mutter zu beheben. Irgendwann brauch man zusätzlich eine Unterlegscheibe weil der Konus nicht weiter zu ziehen ist.

Wäre es der Block, dann hättest Du in der Draufsicht das Spiel erkennen sollen. man sieht ja das Wellenende wenn die Pinne hochgeklappt ist.

Übrigens ist der Block aus Bronze, nicht aus Messing, Bronze hat etwas andere Eigenschaften...
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Beitrag von harald » Dienstag 24. Februar 2015, 07:54

Bei der dreißiger steht die Welle so, dass bei ich bei hochgeklappter Pinne nicht auf die Achse gucken kann.
Nachtrag. Bronze ist meines Wissens eine Kupfer Zinn ( Messing Kupfer Zink) Legierung. Mit ebenfalls hohen Gleiteigenschaften :gruebel:
Aber du hast vermutlich recht.
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Beitrag von TomM » Mittwoch 25. Februar 2015, 02:42

Harald,

Bronze hat andere (bessere) Korrosionseigenschaften als Messing, Messing zinkt aus, und dann bleibt Kupfer/Kupferoxid zurück, das Loch würde immer größer.

Bei Bronze verschwindet das Zinn nicht und es bildet sich ein immer dunkler werdende Patina.

Ansonsten gibt es hunderte Varianten beider Legierungen, die jeweils spezielle Eigenschaften aufweisen.

Reibeigenschaften/Gleiteigenschaften sehe ich eher nicht wenn die Hülse ordentlich geklemmt ist. in der Unterwasserführung ist der Mix ja der gleiche, Bronzebuchse (Konus) über Edelstahlwelle. Inwiefern der Nutstein wirklich Lastabtragend ist weiß vielleicht ein Metallbauer. Ich traue dem Ding eher nicht viel zu. Wahrscheinlich ist er nur dafür da, dass sich das Ruderblatt nicht verdreht wenn sich die Mutter mal lockern sollte. Dann reißt er aber das Bronzelager sicher auf.
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