Bastelstunde Vorbereitung

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Goodewind
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Beitrag von Goodewind » Sonntag 9. März 2014, 23:12

Moin Harald,

Du wirst doch auf Dein schönes (historisches) Schiff nicht soon neumodischen Quatsch bauen ! :grin:

Ich hab meinen Pinnenpilot genau so installiert, wie es bei Tom zu sehen ist. Allerdings habe ich einen ST 1000+ im Einsatz und weiß gerade nicht, wie sich die beiden in den Maßen unterscheiden. Mein Blumenkastenhalter ist weiter vom Drehpunkt weg, als der Hersteller es vorschreibt. Hier habe ich einen Kompromiss zugelassen. Zur Verstärkung des Süllrandes habe ich nur den Teakrand aufgedoppelt und mit dem Süllrand verklebt, so dass es optisch kaum zu sehen ist. Es klappt alles wunderbar.
Auf den Blumenkastenhalter wirst Du wohl nicht verzichten können. Dadurch, dass sich unsere Pinnen beim Steuern ja auch ein wenig "umklappen" braucht man viel Bewegungsfreiheit für die Schubstange, damit sie nicht vom Pinn rutscht / gedrückt wird.
Je nach Breite der Pinne könnte das zum Problem werden, wenn Du den Pinn oben aufsetzen willst.

Gruß Jörg

von der schlanken V 30

harald
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Beitrag von harald » Montag 10. März 2014, 12:03

Wenn es doch so einfach wäre...
Bei der 30er ist der Drehpunkt der Pinne offenbar wesentlich weiter achtern wie der bei der 32er.
Noch immer mein Problem - 460 mm Abstand Drehpunkt vom Hersteller gefordert - alle Masse hierfür Blau(ich gehe davon aus die haben sich was dabei gedacht) ist bei mir ungefähr der Süllrand.
Die Pinne läuft sehr knapp darüber. Wenn ich mir also nicht Aussparungen freiraspeln will müsste der Blumenkastenhalter sehr weit vorlicher. Grob konstruiert um die 140 mm.
Ich habe jetzt nicht genau nachgemessen - der Hub ist ca 1400 mm zu einer Seite, der Ruderwinkel würde sich bei dem großen Abstand um 5 Grad verringern. Das heißt mit dem längeren Abstand würde die Pinne maximal 13° zu jeder Seite gelegt werden - hmmmmm.
Das ist doch ein büschen wenig???? :gruebel:
Also weiter im 3D druck - das Ding soll ja nicht permanent aufs Deck. Als Positionierung dient ein Stück Teak - ca. 90x 44 mm und 30 mm hoch. Das Ding ist auf dem Deck verbolzt und stört so kurz hinter dem Süll nicht - wenn es mal weg soll sind die 4 6mm Löcher schnell unsichtbar verschlossen.
In dem Lagerbock ist eine entsprechende Aussparung - das Loch in der Mitte dient dazu eine Handgriffmutter festzuziehen die den Lagerblock mit einer 8mm Gewindestange auf den Teakblock zieht. Im Teakblock ist dafür von unten eine M8 Rampa Mutter aus v4a eingelassen.
Die Mindestbruchkraft einer M8 liegt bei 12100 N in der Festigkeitsklasse 3.6 ...... sollte reichen :wink:


Also wenn das Ding aus dem Drucker gekommen ist werde ich es mal testweise an die Wand dübeln - drei Bierkisten dranhängen (und sehen was passiert)
Wenn es mir nicht gefällt - das Material ist kompostierbar, oder essbar - weiß nicht mehr :mrgreen:

@goodewind - ein Foto hast do wohl nicht zufällig zu Hand???


Bild
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Goodewind
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Beitrag von Goodewind » Montag 10. März 2014, 19:05

"Alter Verwalter" - Hut ab vor Deinen Überlegungen/ Berechnungen !!!

Nee Harald, leider habe ich kein Bild greifbar.
ABER: Die 460 mm - Angabe des Herstellers ist definitiv ein Richtwert ! Er wird unabhängig von der Kenntnis des Bootstyps angegeben und kann somit nur ein Mittelwert sein. In Deinem Fall ist ja nur der erreichbare Ruderwinkel entscheidend, weil die Schukraft mit längerem Hebel ja abnimmt. Mein Blumenkastenhaken liegt so über dem Süllrand, das bei Mittelstellung der Pinne die Befestigungsschrauben mittig über dem Süllrand stehen. Damit sind die 460 mm klar überschritten - ich weiß allerdings nicht um wieviel.
Wenn ich hart Ruder lege und die Pinne nicht anhebe läuft der Blumen.... glatt über den Teakrand und hebt die Pinne dabei an. Dazu habe ich die Kanten am Blumen... soft abgerundet. Allerdings passiert das nicht, weil der Pinnenpilot diesen Ruderausschlag äußerst selten (eigentlich nie ) braucht und ich die Pinne bei Handbetrieb schon rein automatisch anhebe.
Insofern ist alles easy. Allerdings nutze ich den elektrischen Pinnenpiloten selten unter Segel und dabei dann kaum unter schwierigen Bedingungen.
Für das Segeln habe ich eine Windpilot Anlage montiert.

Übrigens kannst Du dem Anstoßen des Blumenkastenhakens ( Sche** langes Wort) dadurch vorbeugen, dass Du vor dem Einsatz des Pinnenpiloten die Pinne durch Unterlegen eines genau definierten Abstandshalters am Pinnenbeschlag anhebst.

Gruß Jörg

V 30

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Beitrag von TomM » Montag 10. März 2014, 20:05

Der 1000 und der 2000 unterscheiden sich meines Wissens nicht. Die neueren Raytheon Pinnenpiloten sehen anders aus, aber ich glaub die Abmessungen sind gleich.

Ich hab vorhin noch mal nachgesehen, die hintere Schraube vom Haken ist in der Mitte des Süllrandes. Die Pinne hab ich etwas aus der Waagerechten nach oben gestellt, gibt da diese zwei Schrauben im Block dafür.

Der Ausschlag liegt mit Pilot bei etwa +- 20° vielleicht auch 25°. Wenn du auf das Blatt schaust sieht das nach 50 - 60° aus. Im Normalfall hab ich den Pinnenpiloten noch NIE am Anschlag rattern gesehen.

Raytheon, früher Autohelm oder Raymarine hat die Berechung auch sicher für einen geteilten Lateralplan hingeschrieben, also so richtig als Gott gegeben würd ich das nicht sehen.
so long -> Tom

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Beitrag von windjob » Montag 10. März 2014, 21:26

Harald,

ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten aber habe das Gefühl, dass Du das Ganze etwas zu theoretisch angehst. Mein Inbord Autopilot war auch keine einfache Sache und ich habe dies komplett praktisch gelöst. Keine einzige Konstruktionszeichnung. Lediglich eine erste Schablone aus Sperrholz und daraus resultierend ein schrittweiser weiterer Aufbau am Schluss in Edelstahl.

Wie schon zuvor erwähnt sind die Angaben von Raymarine nur Richtwerte. Die Firma kann ja auch nicht für jeden Bootstyp individuelle Installationsanweisungen erstellen. Vom Kräfteverhältnis gesehen glaube ich immer noch, dass je weiter nach vorne umso geringer und indirekter die Kräfte. Was den Ruderausschlag betrifft, wieviel machst Du den bei manueller Bedienung. Mein Autopilot kommt nie auf vollen Ruderausschlag (gottseidank) und ich mach es wenn ich Ruder gehe auch nicht.

Bitte nicht böse sein.

MuS

Klaus

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Beitrag von harald » Montag 10. März 2014, 21:32

@klaus
Ne, kein Problem - ist "Berufskrankheit" :mrgreen:
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Beitrag von harald » Dienstag 1. April 2014, 11:27

So - wegen Beratungsresistenz dann doch realisiert. Erstmal in Holz. Damit ist die genaue geometrie laut Gebrauchsanweisung eingehalten. Kein zusätzliches Loch in der Pinne - da passte genau die alte Pinnenarretierung. Kein Blumenkastenhalter und - war mir wichtig - kein Platz weg im Cockpit. Kann ich die Füße austrecken auch wenn der PiPi mal steuert.
Für alle Gegner des Kästchens - so schön ist er wirklich nicht - in dem Loch ist eine Rändelschraube, wenn man die löst dreht sich die Gewindestange aus der Halterung auf dem Deck (Niro Rampa in Teakauflage) und schwupps - kann der ganze Kram in die Backskiste wandern.
Was dann auf dem Deck stehen bleibt ist eine Teakplatte von 1,5 cm Höhe - fällt kaum auf. Sollte der PiPi dann mal weg sind nur 3 5mm Löchern im Teakdeck zu verpfropfen.
Zur Stabilität, habe die Pinne fixiert und den Piloten bis er nicht mehr konnte aus und einfahren lassen, gegen festen Widerstand sozusagen. Da wackelte nix - da klapperte nix.
Ich find gut...
Bild
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Beitrag von TomM » Dienstag 1. April 2014, 13:52

Na ja,

schön ist was anderes, aber natürlich auch subjektiv :elch:

Bin gespannt was der Kasten macht wenn ständig hin und her "wackelt", eine einmalige Belastung erlaubt nach meinem Dafürhalten keine Rückschlüsse auf eine Dauerlast, zumal nicht wenn diese wunderbar in zwei gegenüberliegende Richtungen läuft.

Wasser durch die Bolzen (nun hast Du zwar kein Loch in der Pinne aber dafür sicher zwei im Deck) wird wohl irgendwann auftreten. Ich erinnere nur mal an die Relingsstützen, bzw. die Füße von denen, einmal dran gezogen (was ja leider die Helfer an der Brücke gerne tun) ist sicher kein Beinbruch, immer wieder dran gezerrt bringt IMMER undichte Füße. Das Teak gibt nach wenn es feucht wird...
so long -> Tom

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Beitrag von harald » Dienstag 1. April 2014, 13:59

Der Teakklotz steht auf einer Lage Neopren, damit habe ich ganz gute Erfahrungengemacht. Die Schiebelukgarage steht auch drauf. Das dichtet ganz gut ab.
Der Trick des Katens ist ja das er weg kommt wenn der Autopilot nicht gebraucht wird. Den Süllrand zu verstärken hätte ebdeutet das ich auch eine breitere Abschlußleiste benötigt hätte. Das war mir zu viel Aufwand mit der Möglichkeit das die geometrie nicht mispielt.
Wenn mir der Kasten um die Ohren fliegen sollte - wir werden sehen :wallbash:
nur Versuch macht Klug! :gruebel:
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Beitrag von KeulerUwe » Dienstag 1. April 2014, 15:00

Bei unserer V32 sitzt der Pinnenpilot auch auf dem Süll des Cockpits. Die Hülse steckt nicht direkt in der Süllwand, sondern oben auf dem Rand sitzt noch eine massive Teakaufnahme für die Hülse.
Unser Pinnenpilot funktioniert dort einwandfrei. OK, auf dem Amsterdam-Rhijn-Kanal tut er sich schwer, wenn ein großes Berufsschiff mächtig Wellen macht. Da der Kanal an beiden Seiten Spuntwände hat, können die nicht weg. Also ist es da besser, das Ruder von Hand zu führen. :smile:
Bild folgt, sobald es bei www.pixelio.de freigeschaltet ist.

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Beitrag von Goodewind » Dienstag 1. April 2014, 21:27

Binsenweißheit an: Alle haben gesagt, das geht nicht - bis einer kam der es gemacht hat !
Binsenweißheit aus!

Über schön oder nicht schön läßt sich streiten - und hier zählt nur das Empfinden des Erbauers.

Bezüglich der Neoprenzwischenlage hätte ich aber meine Zweifel. Die sorgt für eine "weiche" Stellfläche und wird der Halterung Bewegungsfreiheit (wenn auch im zehntel Millimeterbereich) lassen, die dann zu den von Tom beschriebenen Effekten führen wird.
Das würde ich weglassen und mich auf die Eindichtung der Schrauben im Deck verlassen.

Gruß Jörg

bei dem der PiPi auf den Süllrand passte

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Beitrag von harald » Dienstag 1. April 2014, 22:16

Noch zur Ergänzung :sabbel:
Der Teakblock auf dem Deck ist nur Positionierungshilfe. Der Kasten oder Turm wird darüber gestülpt. Wenn ich die Schraube zur Arretierung anziehe entsteht nur Zugbelastung, der Block wird quasi aus dem Deck gezogen, der Kasten steht auf dem Deck.
Daher ist die Neopren Unterläge völlig unproblematisch, auch wenn das Positionierungsbrettchen nur lose angeschraubt wäre, wenn die Schraube angezogen wird erhält es Spannung und bleibt da wo es soll.
Soweit die Theorie. Wenn euch die Saison eine führerlose 30er begegnet, wisst ihr ja wer es war :wallbash:
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Beitrag von Till » Donnerstag 21. Mai 2015, 14:05

Hallo Harald,
wie hat sich denn Deine Konstruktion eigentlich in der letzten Saison bewährt?
Grüße, Till
Vindö 32 "Moshulu II", Altwarp
DJ6489 / 211634510

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Beitrag von harald » Donnerstag 21. Mai 2015, 14:08

War super - funktioniert tadellos - stört nicht, leicht aufgebaut, Teakklötzchen fällt auch nicht mehr auf
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Beitrag von harald » Donnerstag 21. Mai 2015, 15:41

Also das Arretierungsklözchen an Deck, der Rest ist ja abnehmbar. Jedenfalls von Geometrie und Steuerverhalten super. :mrgreen:
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