Welchen Weg nimmt das Wasser?

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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peppa
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Welchen Weg nimmt das Wasser?

Beitrag von peppa » Sonntag 30. August 2009, 18:18

Hallo zusammen!

Auch diese Sommertour hatten wir einige Male recht kräftigen Wind und entsprechend nasses Segeln. Es steigen zwar achtern keine Wellen ein, aber das Vorschiff und Deck wird schon ständig geduscht. Nach so einem Tag findet sich anschließend dann reichlich Wasser in der Bilge. Wo zum Teufel kommt das eigentlich her - das sind ja schon etliche Liter? Hat einer von Euch Erkenntnisse oder Hypothesen dazu? Ich würde das doch gerne mal klären.
Grüße aus Hamburg
Andreas

harald
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Beitrag von harald » Sonntag 30. August 2009, 21:13

Alles was das Deck durch bohrt kann es sein.
Relingstützen sind beliebte Kandidaten - war jedenfalls bei uns mal so.
Verleimung der Aufbauten noch OK? Deckzustand als solcher?
Wenn die Fugen nicht mehr dicht sind kann es beim verschraubten Deck (auch Kajütdach) nie geahnte Wege finden ;)

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Beitrag von Wilko Schoormans » Montag 31. August 2009, 07:55

...die Wege des Wassers sind unergründlich,da,wo´s rauskommt,tritt es nie ein,läuft immer nur zum tiefsten Punkt.Hier ist kriminalistischer Spürsinn angesagt:nach einer "Naßfahrt" Wasserspuren zurückverfolgen,sieht man als klare Spuren auf hellem GFK,hängende Tropfen an Schrauben und Muttern sowie an Nahtstellen.Wenn dann in der Nähe eine äußerlich sichtbare Holzverfärbung erkennbar ist,ist man meistens am Ziel.Bei einer Vindö kann es überall lecken!
(Wahrscheinlich ist Dir mit diesen Allgemeinplätzen wenig geholfen!)Gruß Wilko

Mats
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Beitrag von Mats » Montag 31. August 2009, 18:18

Bei meiner V50 geht die Ankerkastenentwässerung in die Bilge..

Mats

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peppa
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Beitrag von peppa » Montag 31. August 2009, 18:49

"Unergründlich...", so in etwa hatte ich das befürchtet. Relingstützen scheiden aus, die sind nach der Neulackierung vor zwei Jahren superdicht angebracht. Einen Ankerkasten haben wir nicht (der Raum ist zwar vorhanden, aber keine Decksöffnung), der Kajütaufbau ist nach Sanierung auch allen Anschein nach nicht verantwortlich.

Eigentlich kann es dann nur über einige Undichtigkeiten des Decks erfolgen. Da sind hie und da kleinere Risse ins besondere in der Umgebung der Püttinge. Auch die Decksverfugung ist an einigen Stellen potentiell verdächtig. Mich wundert nur, wieviel Wasser dann am Schluß tatsächlich seinen Weg findet. Das müssen viele viele Tropfen sein. Immerhin tröstet mich Wilkos Hinweis, dass es bei einer Vindö überall lecken kann. Scheint also ein Stück weit normal zu sein und die verdächtigen Stellen sind ein Fall für die kommende Winterpflege.

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
Grüße aus Hamburg
Andreas

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Beitrag von harald » Montag 31. August 2009, 18:56

das letzte Leck haben wir mit Schlauch geortet. einer oben kräftig gewässert - der andere unten mit der Taschenlampe...

wenn es nur beim Segeln mit lage passiert, kann auch Scheuerleiste sein - die ist bei uns zum Beispiel durchgeschraubt.

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Beitrag von peppa » Montag 31. August 2009, 19:04

Scheuerleiste ist ein guter Tipp - die ist bei uns (glaube ich) auch durchgeschraubt. Das schaue ich mir mal genauer an. Und bei der Schlauchmethode hieße das ja, innen die Verschalung komplett zu entfernen - richtig? Sonst sehe ich ja nix.
Grüße aus Hamburg
Andreas

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Beitrag von harald » Montag 31. August 2009, 19:10

Hm - bei unsrer 30er komme ich an fast alles an der Bordwand dran - jedenfalls um zu gucken - ohne viel zu schrauben.
Es muss ja zwangsweise am Rumpf in die Bilge laufen - wenn die Maststütze oder das Schott nicht als Wasservorhang erscheinen ;)
Und den Rumpf kann ich durch diverse Schaps und Luken doch ganz gut checken - das Wasser wird ja wahrscheinlich nicht am Rumpf horizontal irgendwo langfließen :scared:
Kann man das nicht schon etwas eingrenzen welche Bilge nass wird?
schönen gruß

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Beitrag von peppa » Montag 31. August 2009, 19:24

Nein - das kann ich leider nicht eingrenzen. Wie Wilko schreibt, sammelt es sich nunmal am tiefsten Punkt und das ist der Sumpf (ein tiefes Loch direkt am Niedergang vor dem Motor). Nach so einer Naßtour ist der richtig voll und schwappt auch schon mal über.

Mit den Schaps und Luken hast Du natürlich recht - da werde ich beim nächsten Mal sehr genau gucken. Ist natürlich immer alles recht voll gestaut, jetzt bin ich jedoch neugierig geworden. Wenn ich fündig werde, berichte ich.
Horizontal finde ich lustig, überzeugend argumentiert :roll:
Grüße aus Hamburg
Andreas

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Beitrag von harald » Montag 31. August 2009, 19:27

Einfach mal ein paar Blatt von den Küchenroll Dingern an den Seitenwänden Rumpf drappieren . Da wo die später feucht sind kommt es wohl runter...
(Aber nicht zu lange warten ;)

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Beitrag von TomM » Montag 31. August 2009, 21:35

peppa hat geschrieben:...
Nach so einer Naßtour ist der richtig voll und schwappt auch schon mal über.
...
Also das hört sich massiv an. Was ist mit dem Wasserfilter? Die ollen Dinger tropfen gerne am Einlass und man sieht es nur beim hingucken - sonst läuft es fein über den Kühlwasserschlauch nach unten.

Von der Logik kann da beim Segeln viel Wasser reinkommen - je nach Lage ist das Ding ja unter der Wasserlinie. Im Hafen hält es dann Ruhe weil über der Wasserlinie.
so long -> Tom

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(Heinz Erhardt)

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Beitrag von Wilko Schoormans » Dienstag 1. September 2009, 07:39

..dann will ich auch noch ein paar Gedanken nachtragen:bei nicht ausreichender Festigkeit der Kontermutter am Ruderschaft tritt reichlich Wasser ein,bei Lage über die Spül- und Toibecken,an der Kabeldurchführung im Deck,den Scheiben und an den Ecken des Kajütaufbaus vorne,Du siehst,die Reihe kann man unendlich fortsetzen.Gruß Wilko

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Beitrag von peppa » Dienstag 1. September 2009, 12:20

Das sind ja mal nun ne Menge Ansatzpunkte. Wasserfilter ist es nicht, da im Rahmen des neuen Motors erstmalig so ein Teil zum Einsatz kommt. Beim MD 2B hatte ich so etwas noch nicht, erinnere mich aber nach einer harten nassen Kreuz trotzdem an viel Wasser im Schiff.

Beim Ruderschaft findet sich in der Tat immer ein kleine Pfütze, kann das bei Lage schlimmer werden? Nun ja - der Herbst kommt, der Wind wird bleiben und somit noch Zeit, auch Haralds Küchrolle-Methode zu testen. Was mich irritiert (und da hat Tom mit "massiv" recht), ist dass in relativ kurzer Zeit (ca. 7-10 Std) soviele Liter zusammen kommen. Im Hafen und bei 'normalen', eher harmlosen Segelbedingungen findet dieses Phänomen nicht statt.
Grüße aus Hamburg
Andreas

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