Blitzeinschlag mal wieder

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TomM
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Blitzeinschlag mal wieder

Beitrag von TomM » Sonntag 30. März 2003, 14:56

Gewitter und Blitzeinschlag sind ja gerne diskutierte Themen. Nach Studuim aller möglicher Lektüre zu diesem Thema kam ich für mich zu der folgenden Aussage:
Zu dem Thema gab's mal einen längeren Artikel ich glaube im Palstek. Das Fazit war niederschmetternd - alles was so an Ratschlägen existiert nutzt nicht viel. Vor allem irgendwelche Käbelchen ins Wasser hängen wurde ad adsurbum geführt. Der Widerstand war zu hoch und die Querschnitte bzw Kontaktübergänge wurden immer als zu gering angesehen. Wir spreche schon über eonoge Tausend, wenn nicht Megavolt.

Einzig ein auf einem Eisenkiel stehender Mast konnte schützen - oder eben ein Stahlschiff. Nie zu schützen war die Elektronik, auch nicht mit Hauptschaltern - die Spannnungen waren so hoch, dass offene Schalter einfach überbrückt werden.

Die Gefahr für die Crew war gar nicht so hoch allerdings riet man zu Massnahmen der Leckbekämpfung.

Und zum Schluß - es werden weitaus weniger Schiffe vom Blitz getroffen als Sechser im Lotto möglich sind. Die Gefahr wurde als äußerst gering gewertet - eher trifft man einen verlorenen Container.
Mich würde eure Meinung zu dem Thema interessieren. :wink2:
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Muckymu
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Beitrag von Muckymu » Sonntag 30. März 2003, 15:38

Vorab, ich bin kein Hochspannungsfuzzi - meine Meinung beruht bissher auf dem wenigen, was man als Elektroniker vor zehn Jahren so mitbekmmen hat und Beiträgen aus Geo und PM - Magazin.

Speziel die Diskussionen um Übergangswiderstände und Leiterstärken kann ich nicht nachvollziehen.
Das Problem ist meiner Meinung nach nicht das verlustfreie übertragen der Energie, sondern dem Blitz einen Weg vorzuschlagen, den er nehmen soll.
Der Blitz macht eh was er will und wenn die Umstände ungünstig sind, schlägt er direkt neben einem Blitzableiter in einen Baum.

Der Blitz will von einem Potential zum anderen. Das Boot interessiert ihn nur als willkommene Abkürzung, bzw. den nächsten Punkt zur erreichung dieses Potentials.

Um Weinberge vor Gewittern zu schützen (vorranging vor dem Hagel) schiesst man auch Raketen in die Wolken, die einen Kupferdraht hinterherziehen. Alleine dieser Vorschlag an den Blitz genügt um ihn, um am Draht entlang abzugehen.

Durch das Boot würd ich den Blitz nicht leiten wollen. Wenn er da keine Lust hat, in den Kiel geleitet zu werden, gehts seitlich zur Bordwand hinaus mit allen Möglichen Folgen.
Ich könnte mir vorstellen, das Kabel von den Wanten ins Wasser durchaus eine Wirkung haben.

Ich würd mir von einem Faradayischen Käfg einiges versprechen.
Schliesslich passiert im Auto ja auch nicht viel, wenns mal passiert.
Der Käfig im Deuteschen Museum war von der Stärke her auch nicht so beeindruckend und hat dennoch funktioniert.

Auf alle Fälle will ich nicht in der Nähe sein, wenn ein Gewitter abgeht.
Gruß

Birgit & Dominik

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TomM
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Beitrag von TomM » Sonntag 30. März 2003, 15:47

Ich kann Dir nur zustimmen Muckymu. Das war es letztlich was ich sagen wollte. Mal funktioniert es mal nicht - das mit den Kabeln und was noch alles. Die Energie ist m.E. einfach zu hoch um da wirklich was zu erreichen. Am Segler hast Du eh schon so was wie den Faradayischen Käfig - über die Wanten. Um aber wirkunsvoll ableiten zu können brauchst Du ein "eindeutiges Angebot" schon zu große Widerstände lassen den Strom woandershin laufen - das war es was ich las und das war es was Du selbst sagtest - Blitze sind nicht berechenbar. :smhair:
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Beitrag von Erhard » Mittwoch 23. April 2003, 07:53

Ich kann dazu auf Grund eigener Erfahrungen bei Seeschiffen sagen, das der Blitz, durch aus ein Faible für die Funkantennen und davon besonders die UKW-Antenne hat. Das was im Funkgerät ankommt dürfte nur ein Spannungsabfall des Blitzes sein, aber es reicht aus das teuerste Bauteil eines UKW-Gerätes, nämlich den Diplexer bzw. die Sendeendstufe in einen wunderschönen haufen Asche zu verwandeln. :motz:
Ich wollte damit nur ausdrücken das Blitzeinschläge auf Seeschiffen auf Grund der Höhe gar nicht so selten sind, macht diesen Schiffen allerdings auch weniger aus als einer Yacht.
Auch bei den persönlichen Empfindungen während eines Einschlages dürfte es da Unterschiede geben. :scared:

Gruß Erhard

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Hans Werner
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Beitrag von Hans Werner » Donnerstag 27. November 2003, 16:10

Hallo aus Wunstorf

vor 15 Jahren hab ich bei einer Seenotrettung auf einem Polizeiboot einen Blitzschlag erlebt. Hat schön gerummst, als der Blitz ins Wasser donnerte. Die Entfernung zum Einschlag ins Wasser war 40 m. :smhair:

Der A... ging uns schön zum Boden, denn bei einem Vollreffer -- explodiert mit angrenzender Wahrscheinlichkeit der Benzintank. :scared:


An Bord fahr ich bei Gewitter (auch vor Anker ), und wenn es mich nur beruhigt einen "Blitzableiter aus Starthilfekabeln" der mit einer Kupferplatte im Wasser verbunden ist.
:gruebel:
Priem v. Hannover
Hans Werner

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