Abdichtung Ruderanlage bei V32

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LiMo
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Abdichtung Ruderanlage bei V32

Beitrag von LiMo » Donnerstag 1. Juni 2017, 14:56

Hallo liebe Vindö Gemeinde,
ich bin neu in diesem Forum und möchte folgendes Problem schildern.

Bei Durchsicht im Motorraum unserer Vindö 32 (BJ 1976) habe ich Wasser im Bereich des Austritts der Ruderwelle aus dem GFK festgestellt.

An dem verzinkten Rohr in dem die Welle zur Pinne geführt wird, befindet sich achtern auf Höhe des GFK eine ca. 1 cm lange Roststelle, aus der das Wasser (derzeit nur) langsam tröpfelt.

Ich vermute, dass eine mit zuviel Zug an dem Rohr verlaufende Treibstoffleitung zur Standheizung, in den vielen Jahren zusammen mit den Sand- und Schmutzpartikeln die Zinkschicht abgescheuert hat und das Eisenrohr dann genau an dieser Stelle Rost gebildet hat und durchgerostet ist.

Ich beabsichtige nun am Wochenende die Roststelle mit einem selbstverschweissenden Silikonband abzudichten, über das ich dann noch ein Stück Schlauch legen und dieses mit zwei Rohrschellen fest fixieren möchte. Vielleicht rettet es die Saison.

Gibt es Bedenken gegen diese Vorgehensweise?
-oder bessere Vorschläge/Erfahrungsberichte?

Im Oktober könnte dann im Winterlager die Reparatur erfolgen. Ich vermute das gesamte Rohr muss dazu ausgetauscht und neu einlaminiert werden.

Gibt es Empfehlungen/Vorschläge für eine sinnvolle Vorgehensweise?
-oder Erfahrungsberichte?

Im folgenden Link sind Fotos gepostet:

https://www.magentacloud.de/share/utfiw4bv0k

Die Stelle ist ziemlich schwer zugänglich, daher lässt die Qualität der Fotos zu wünschen übrig :-)
Zuletzt geändert von LiMo am Montag 5. Juni 2017, 18:24, insgesamt 4-mal geändert.
Viele Grüsse aus dem sonnigen Süden

frankb
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Beitrag von frankb » Montag 5. Juni 2017, 15:47

Hej Limo,
auf dem Bild ist es schwer etwas zu erkennen :=)
Was ich ungewöhnlich finde, ist, dass es ein verzinktes Rohr sein soll.
Normalerweise ist der Ruderkoker aus VA.
Bist du sicher, dass es verzinktes Rohr ist? (Typ Magnettest)
Oder kann der Rost von der abgeschabten Treibstoffleitung kommen und hat das VA Rohr zur Korrosion gebracht?
Unsere Abdichtung (Vindö 30) ist genau, wie Du sie beschreibst.
Auf dem Koker ein Gummirohr mit Schraubschellen und nach oben (wo die Ruderwelle rauskommt), eine Fettdichtung.
Wenn Du nur das Rohr dichten willst, sollte es , wie von Dir beschrieben, funktionieren.
Viele Grüße Frank

LiMo
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Beitrag von LiMo » Montag 5. Juni 2017, 18:42

Hallo Frank,

Danke für die schnelle Rückmeldung. Ich hätte auch erwartet, dass das Rohr aus VA gefertigt ist. Die Fotos lassen aber anderes vermuten, sieht wie gewöhnlicher Eisenrost aus. Kommendes Wochenende werde ich den Magnettest noch machen.

In einer ersten Massnahme hatte ich vergangene Woche etwas SIKA Flex über die lecke Stelle gestrichen (das sind die weissen Stellen), damit blieb das Rohr jetzt zuminest eine Woche trocken. Gestern habe ich noch ein selbstverschweissendes Silikonband um das Rohr gewickelt. Werde das jetzt beobachten und ggf. dann noch ein Stück Schlauch mit zwei Rohrschellen darüberschrauben.
Viele Grüsse aus dem sonnigen Süden

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Beitrag von frankb » Montag 5. Juni 2017, 19:34

Hej Limo,
ein einfaches Eisenstueck kann jedes VA zunichte machen.
Ich bin, wie gesagt, sehr am zweifeln, dass Vindö (oder wer auch immer) ein verzinktes Rohr an einer Stelle eingebaut hat, die die ganze Zeit dem Wasser ausgesetzt ist.
Mit Sika auf Eisen wäre ich auch ein bisschen vorsichtig. Dem Gummischlauch mit Schellen wuerde ich deutlich mehr trauen :=).
Gib mal Bescheid, was der Test ergibt.
Viele Grüße Frank

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Beitrag von TomM » Dienstag 6. Juni 2017, 17:00

Nö LiMo,

das sieht aus wie korrodierter Edelstahl. So was geschieht vor allem dann, wenn nach dem Schweißen nicht gebeizt und passiviert wird. Und es sieht deutlich nach einer Schweißstelle aus.

Chrom/Vandium oder Chrom/Mangan Edelstähle schützen das Eisen durch die entstehende Oxidschicht von Chrom oder Mangan oder Magnesium oder Vanadium. Dazu gibt es seewasserbeständige Legierungen, wer weiß ob die verwendet wurden und wenn, ob dann richtig verarbeitet.

Bei unserer 32 war/ist es so, wie von Frank beschrieben, ein Rohrstummel schaut oberhalb der Wasserlinie aus dem GFK, der wurde mittels eines Gewebeschlauchs mit einem Rohstummel der Von Deck kommt verbunden. Die ganze Nummer war pottendicht.

Bei Dir sieht es fast so aus als habe einer das obere Stück angeschweißt um den "bösen" Schlauch weglassen zu können.
so long -> Tom

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Beitrag von LiMo » Dienstag 6. Juni 2017, 17:21

Danke Tom,

das hilft mir weiter. Auf den Fotos sieht es so aus, als sei ein dünnwandigeres Rohr über das vorhandene Rohr aus dem Ruderkoker geschoben und damit verschweisst worden. An der hinteren Stelle ist ein korrodiertes Stück abgebrochen.

Die kleine Wasserpfütze ist aufgetreten nachdem wir längere Zeit mit gutem Speed unterwegs waren. Ich vermute das Wasser ist dann aufgrund der Fahrt und Lage aufgestiegen und an der beschädigten Stelle der Rohrverbindungen übergelaufen. In den Tagen im Hafen war die Stelle trocken. Wenn das so wäre, könnte ich auf Höhe des bauseitigen "Rohrstummels" oberhalb der Wasserlinie ein Stück Schlauch von 10 cm Länge mit Rohrschellen festmachen. Muss mal schauen, wie ich das über das Rohr bekomme, ansonsten muss ich den Schlauch aufschlitzen.

Kann mir jemand aus dem Forum vielleicht ein Foto / Link schicken, wie das bei der V32 werftseitig mal ausgesehen hat?

Thanks!
Viele Grüsse aus dem sonnigen Süden

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Beitrag von TomM » Dienstag 6. Juni 2017, 18:43

Vielleicht können Dir Andrea und Martin helfen, die dürfen die UNDIN zur Zeit segeln. :elch:

Da ist es noch im Original wie die letzten V32 aufgebaut wurden.

Im Grunde schaut der "Stummel" unten aus dem Rumpf vielleicht 10 cm heraus, und oben an Deck ist es nur ein ganz kurzer Anschluss, der mit dem Blech der Lagerbuchse verbunden ist. Dazwischen eben der Gewebeschlauch oben und unten mit je zwei Schlauchschellen festgemacht.
so long -> Tom

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